Entwicklungspolitische Arbeit gehörte zu den tragenden Kräften bei der Entstehung der Osnabrücker Lokalen Agenda 21. Im Mittelpunkt steht das Aktionszentrum 3. Welt (A3W) (http://www.a3w-os.de/), das inzwischen primär über den AK Fairer Handel mit der Lokalen Agenda 21 verknüpft ist. Das A3W existiert seit 1982, wird von der Stadt gefördert und hat sich dank der Unterstützung von entwicklungspolitisch interessierten Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Osnabrück bis heute zu einem der größten Dritte-Welt-Zentren in Niedersachsen entwickelt. Das A3W versucht die unterschiedlichen entwicklungspolitischen Initiativen der Bürgerschaft, der Kirchen und Politik zu bündeln. Außerdem will Das A3W entwicklungspolitisch denkende und handelnde Personen und Gruppen in Osnabrück und Umgebung vernetzen und ihnen einen Bildungs- und Kommunikationsort bieten: also ein „Aktionszentrum“. Grundgedanke ist es daher, die entwicklungspolitische Arbeit in Osnabrück zu konzentrieren und die Bildungsinitiative auf zwei Füße zu stellen: Die originäre entwicklungspolitische Bildungsarbeit ist die tragende Säule des A3W. Es wird außerdem eine umfangreiche Mediothek mit über 5.000 Büchern, Zeitschriften, visuellen Medien, Unterrichtseinheiten und Materialkisten betrieben. Der gemeinnützige, von Mitgliedern und Förderern getragene Verein gibt der Friedensstadt Osnabrück ein entwicklungspolitisches Gesicht. Durch zumeist ehrenamtliche Beteiligung versucht der Verein in Kooperation und Bündnissen, globales Denken in lokales Handeln umzuwandeln.
Der große Weltladen ist das zweite Standbein des A3W. Dort werden fair gehandelte Produkte verkauft, die zumeist aus genossenschaftlicher Produktion in den benachteiligten Ländern des Südens entstanden sind. Deren Verkauf soll nicht nur die Projekte in diesen Ländern fördern, sondern auch die Osnabrücker Konsumenten anregen und aktivieren über den kommerziellen Welthandel nachzudenken, der zumeist auf Kosten der Länder der Dritten-Welt betrieben wird. Somit ist das primäre Ziel des Weltladens nicht der wirtschaftliche Profit. Vielmehr ist der Verkauf Teil einer entwicklungspolitischen Bildungsstrategie, die zum konkreten alternativen Handel(n) auffordert. Der Schwerpunkt der Arbeit FairTrade hat bewirkt, dass Osnabrück inzwischen als Fairtrade Town ausgezeichnet wurde. Zurzeit wird die Bewerbung zur „Hauptstadt des Fairen Handels“ vorbereitet. Eine seit 1981 kontinuierlich existierende Besonderheit ist das "Dritte-Welt-Colloqium - Umwelt und Entwicklung", das als Kooperationsprojekt zwischen der Universität Osnabrück und "Terre des Hommes" startete und bald mit weiteren Kooperationspartnern in der Universität durchgeführt wurde, insbesondere mit dem Aktionszentrum Dritte Welt. Seit ein paar Jahren findet die hochkarätige Veranstaltung in der Volkshochschule Osnabrück (VHS) und mit deren verstärkter Beteiligung statt.