Geschichte der Osnabrücker Bildungslandschaft für nachhaltige Entwicklung

Die Osnabrücker Bildungslandschaft für nachhaltige Entwicklung hat eine längere Vorgeschichte (s. auch erste Schritte), an der viele Akteure in den verschiedenen Bildungsbereichen implizit seit Mitte der 1990er Jahre beteiligt waren. Im Sinne einer expliziten Vernetzung von BNE-Aktivitäten engagierte sich vor allem der Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrück (VfÖ) und das Umweltbildungszentrum im Museum am Schölerberg (UBZ), das seit seiner Gründung sich in Kooperation mit dem VfÖ und einigen weiteren Organisationen und Institutionen sich dieser Aufgabe annahm. Aus dieser UBZ-Kooperation ist 2002 der AK Umweltbildung entstanden, der diese Kooperation auf weitere Akteure erweiterte. Der AK Umweltbildung hatte von Anfang an BNE als Leitbild, der VfÖ schon seit ca. 1995.

Eine ausführliche Darstellung dieser Geschichte kann man in Kapitel 2 des Buches aus dem NUSO-Verlag des VfÖ nachlesen:

 

Kap. 2. Viele Schritte auf dem langen Weg zu einer lokalen Bildungslandschaft für nachhaltige Entwicklung in Osnabrück (S. 71-135).

Zur jüngeren Geschichte der Osnabrücker Bildungslandschaft für nachhaltige Entwicklung

Die meisten Aktivitäten finden sich auf dieser Webseite, vor allem auf der Startseite. Im folgenden werden einige Entwicklungen kurz dargestellt.

Aktivitäten

Der AK Umweltbildung, der sich seit 2016 AK Bildung der LA 21 nennt (Kurzfassung von AK Bildung für nachhaltige Entwicklung) und der VfÖ als assoziierte Organisation der LA 21 sind zusammen schon immer auch eine offizielle Universitätsnahe Einrichtung der Univ. Osnabrück mit Büroräumen in der Universität.

Beide Organisationen bemühten sich seit der Auszeichnung der Stadt Osnabrück als BNE-Stadt im Jahre 2013, die von beiden Organisation 2012 initiiert und vorbereitet wurde, mit vielen Ideen, Vorschlägen und praktischen Aktivitäten um den Aufbau einer solchen Osnabrücker Bildungslandschaft für nachhaltige Entwicklung (BLNE). Der Nachhaltigkeitstag 2014 „Gemeinsam für ein nachhaltiges Osnabrück. Bildungslandschaft für eine nachhaltige Entwicklung“ war eine sehr gelungene Auftaktveranstaltung mit breiter Beteiligung und Unterstützung durch die Stadt, organisiert über die AG BNE beim Fachbereich Stadtentwicklung und Integration (Leitung Frau Patricia Mersinger)

Bildungspolitischer Hintergrund war der einstimmige Ratsbeschluss im April 2013, in dem „Bildung für nachhaltige Entwicklung als zentraler Bestandteil des Leitbildes der Bildungspolitik der Stadt Osnabrück gesehen wird“. Dieser Beschluss wurde auch in die Strategischen Ziele 2016-2020 (vor allem „5.3 Die Bildungslandschaft profilieren und Akteure vernetzen“) und in ähnlicher Formulierung in die Fortsetzung für 2021-30 aufgenommen.

Folgeaktivitäten des AK Bildung

Ideen und Perspektiven des Nachhaltigkeitstages 2014 wurden im Rahmen der begrenzten ehrenamtlichen Möglichkeiten hauptsächlich durch den AK (Umwelt)bildung und VfÖ durch folgende Aktivitäten umgesetzt:

  • Durchführung von 8 Dialogforen BNE zu wichtigen Themen, zu denen interessierte Akteure aus verschiedenen Bildungsbereichen eingeladen wurde
  • etliche Osradio-Sendungen
  • Pflege der Webseite www.bne-osnabrueck.de
  • 21 Newsletter

Die bisherigen Dialogforen seit BNE wurden zu folgenden Themen durchgeführt:

  1. Ernährungsbildung für nachhaltige Entwicklung (2015)
  2. Nachhaltigkeit lernen im Schulalltag – aber wie und mit wem? (2015)
  3. „Mehr Konsum = mehr Verkehr = mehr Umweltprobleme?!“ (2015)
  4. Flüchtlinge: Herausforderung und Chance für jede Bildungsarbeit (2015)
  5. Klimastadt - Klimabildung (2016)
  6. Die Rechte alter Menschen in Entwicklungsländern als Thema Globalen Lernens in Osnabrück (2016)
  7. Mit Bildung zur Klimastadt? (2017)
  8. Zukunft der Osnabrücker Bildungslandschaft für nachhaltige Entwicklung und des AK Bildung der Lokalen Agenda 21 (2019)

Am zeitlichen Verlauf der Dialogforen, aber auch an den anderen genannten Aktivitäten sieht man Folgendes sehr deutlich: Ohne eine nennenswerte finanzielle Unterstützung der kommunalen Aufgabe zum Aufbau einer BNE-Landschaft mussten die Aktivitäten ab 2017 immer mehr reduziert werden, viele Akteure zogen sich deshalb zurück, aus dem Arbeitskreis wurde eine kleine „Steuerungsgruppe“, die die erwähnten Aktivitäten für einen großen Kreis von Akteuren, Organisationen und Institutionen allein organisierte.

7. Agenda-Wettbewerb Klimasstadt 2016/17

Dieser Wettbewerb wurde im Rahmen der gleichnamigen Themenjahre der Lokalen Agenda 21 mit städtischer Untersützung durchgeführt. Informationen und Ergebnisse finden sich hier.

2. Auszeichnungen und Buch

Vor allem auch für diese Arbeiten und andere Projekte für eine nachhaltige Entwicklung erhielten der Verein und AK Bildung seit 2005 11 Auszeichnungen durch die Deutsche UNESCO-Kommission im Rahmen des UN-Dekade BNE (2005-2014) und im anschließenden Weltaktionsprogramm BNE. Dabei spielte die Netzwerkarbeit ein zentrale Rolle, explizit in der letzten gemeinsamen Auszeichnung als Netzwerk im Jahre 2018. Seit 2013 vertritt Gerhard Becker die Stadt Osnabrück regelmäßig im bundesweiten Netzwerk der BNE-Kommunen. Dort hat er vor dem Hintergrund von neuen Klimabildungsaktivitäten im Raum Osnabrück (Netzwerk Klimabildung Region Osnabrück) 2018 eine bundesweite AG Klimabildung begründet. Die 30jährige historische Entwicklung der Arbeit des VfÖ und die inzwischen 18jährige Arbeit des AK sind in dem Buch erwähnten Buch „Mit Bildung zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt Osnabrück. Rückblick, Beispiele, Akteure und Perspektiven“. Eine allgemeine Thematisierung findet sich in dem aktuellen Buch von Gerhard Becker: „Bildung für nachhaltige Entwicklung in urbanen Bildungslandschaft“ (beide Bücher im NUSO-Verlag des VfÖ, www.verlag.nuso.de)

3 Handlungsfelder einer Osnabrücker Bildungslandschaft für nachhaltige Entwicklung - Strategische Ziele der Stadt ab 2021

Ein neuer Impuls für die Bildungslandschaft sollte durch das 8. BNE-Dialogforum im Februar 2019 zum Thema „Zukunft der Osnabrücker Bildungslandschaft für nachhaltige Entwicklung und des AK Bildung der Lokalen Agenda 21“ erreicht werden, bei dem gute und wichtige Ideen entwickelt wurden, die weiter konkretisiert werden müssen und deren Umsetzungsmöglichkeiten in der notwendigen Kooperation mit der Verwaltung der Stadt bisher noch geklärt wurden müssen. Dazu soll u.a. eines der beiden nächsten Dialogforen dienen (s. Schritt 2 und 3 unten ).

Vor dem Hintergrund der 2019 beginnenden kommunalpolitischen Diskussion über die neuen Strategischen Ziele der Stadt für 2021-2025 /30 entwickelte eine befristete Projektgruppe ein Konzeptvorschlag für eine nachhaltige Bildungslandschaft als eigenes strategisches Ziel mit folgenden fünf Handlungsfeldern :

  • Handlungsfeld 1: Vernetzung der Akteure und Aktivitäten im Bereich BNE organisieren
  • Handlungsfeld 2: Strukturen und Zuständigkeiten schaffen für BNE in Bildungseinrichtungen, der Verwaltung der Stadt sowie bei kooperierenden Institutionen und freien Trägern
  • Handlungsfeld 3. BNE-Angebote „Vom Lernen mit BNE zum nachhaltigen Handeln“ für verschiedene Bildungsbereiche initiieren und fördern
  • Handlungsfeld 4. Thematische Verknüpfungen mit allen anderen nachhaltigkeitsrelevanten strategischen Zielen und deren Handlungsfeldern herstellen
  • Handlungsfeld 5. Einen Masterplan Bildungslandschaft für nachhaltige Entwicklung diese Handlungsfelder entwickeln

Das zweiseitige Papier wurden an die politischen Fraktionen und mehrere Fachbereiche bzw. Abteilungen der Stadtverwaltung geschickt (April 2019). Dieser Impuls hat sich in den danach beschlossenen strategischen Zielen nur in sehr allgemeiner Form niedergeschlagen:

2030 sind in der Osnabrücker Bevölkerung das Bewusstsein für Nachhaltigkeit gestärkt, die natürlichen Ressourcen verantwortungsvoll genutzt und die biologische Vielfalt erhalten. Die Stadt übernimmt hier-bei eine Vorbildfunktion und schafft die notwendigen Rahmenbedingungen.

8. Um nachhaltiges Handeln in der Bevölkerung weiterhin zu verstärken, wird die Stadt… die Vernetzung der Akteure im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung unterstützen, Maßnahmen umsetzen und begleiten sowie die Öffentlichkeitsarbeit für Klima-, Arten- und Naturschutz insbesondere in Schulen verstärken.

9. Zum Erhalt der biologischen Vielfalt wird die Stadt… weiterhin Anreize für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen zur Förderung der biologischen Vielfalt schaffen sowie... Ziele und Maßnahmen identifizieren und diese in die Umweltpolitik und das Umweltprogramm integrieren.

[+Für die Konkretisierung und der Umsetzung dieser Strategischen Ziele 2021-30 sind diese Handlungsfelder weiterhin aktuell. Die damit verbundene Perspektive ist einer der beiden Hintergründe, die mit diesem hier dargestellten Projekt in Kooperation mit der Stadt ein Stück vorangebracht werden soll.

Seite zuletzt geändert am 02.03.2022 12:07 Uhr