Nach der Weltkonferenz in Rio de Janeiro 1992 wurde seit 1994 bürgerschaftlich ein ausführliches Leitbild für eine Lokale Agenda 21 entwickelt und mit der Arbeit begonnen. Am 6. Dezember 1994 beschloss der Rat der Stadt Osnabrück, eine Lokale Agenda 21 für Osnabrück zu erarbeiten. Der Rat der Stadt beauftragte die Verwaltung, gemeinsam mit dem Trägerkreis des 1994/95 durchgeführten entwicklungspolitischen Projektes "Dritte Welt Bilanz" den Prozess einer Lokalen Agenda zu konzeptionieren und anzustoßen. Dieser Beschluss wurde im Februar 1996 bekräftigt, in dem die Stadt gemeinsam mit der Partnerstadt Derby die „Charta von Aalborg“ (Charta der Europäischen Städte und Gemeinden auf dem Weg zur Zukunftsbeständigkeit) unterzeichnete.
In der Folgezeit erweiterten sich die Arbeits- und Organisationsstrukturen und auch die Themen, die im Rahmen eines beginnenden Bürgerbeteiligungsprozesses bearbeitet wurden. So wurden neben entwicklungspolitischen und zielgruppenspezifischen Themen auch ökonomische und ökologische Themen einbezogen. Auch das Thema Friedenskultur war in der Friedensstadt Osnabrück selbstverständlicher Anteil des Agenda-21-Gedankens. Schon in dem Leitbild von 1994 spielte Bildung eine wichtige Rolle, 2003 wurde der AK Umweltbildung gegründet. Er ist aus dem seit 1997 bestehenden, kooperativ angelegten Beirat des Umweltbildungszentrums als Öffnung und Erweiterung hervorgegangen.
Im Juli 1998 schließlich gab der Rat der Stadt sein Votum für die bis heute in den Grundzügen bestehende Organisationsform. In der Folgezeit gab es noch Veränderungen der Zuordnung einzelner Bereiche des Agendaprozesses zu Fachbereichen der Verwaltung. 1999 erarbeitete das Agenda-Forum Leitbilder und Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt Osnabrück.
Die Osnabrücker Lokale Agenda 21 umfasst neben der wechselnden Zahl von thematischen Arbeitskreisen das regelmäßig tagende und von der Stadt organisierte Agenda-Forum, in dem Informationen austauscht und gemeinsame Aktivitäten diskutiert und geplant werden. Diesem Gremium gehören auch Mitglieder der Ratsfraktionen der Parteien sowie Vertreter relevanter Organisationen an. Außerdem gibt es das Kuratorium, das sich als Pate oder Schirmherr der Lokalen Agenda 21 Osnabrück versteht. Es repräsentiert bedeutende Einrichtungen und Organisationen des öffentlichen Lebens der Stadt sowie einige Betriebe. Infos auf der Homepage Osnabrück
Es gibt zurzeit folgende Arbeitskreise:
Ingesamt kümmert sich die Osnabrücker Agenda 21 um unterschiedliche Themen einer nachhaltigen Stadtentwicklung und betreibt intensive Öffentlichkeitsarbeit. Sie praktiziert auf allen Ebenen nach außen faktisch eine Art informelle BNE, insbesondere als politische und partizipatorische Bildung, besonders intensiv auch nach innen als Selbstlernprozesse mit einem hohen Erwerb von praktischer 'Gestaltungskompetenz', dem zentralen Kompetenzziel von BNE in Deutschland.
Es gab und gibt es noch weitere für die Stadtentwicklung wichtige bürgerschaftliche Aktivitäten und Projekte, die zum Teil eng verknüpft sind mit der Lokalen Agenda 21 Osnabrück: weitere Netzwerke
Bei all diesen Aktivitäten zugunsten einer nachhaltigen Stadtentwickjlung hat Bildungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit einen hohen Stellenwert
Seit Mai 2015 arbeitet eine Arbeitsgruppe an der Erneuerung der 21 Jahre alten Agenda 21, insbesondere hinsichtlich des Forums, der Struktur und der Öffentlichkeitsarbeit.
Die Ergebnisse wurden am 24.2.2016 im (alten) Agenda-Forum diskutiert. Es wurde eine Steuerungsgruppe eingerichtet..., Im Herbst 2017 wurde die Durchführung eines Themenjahres "Klimastadt" beschlossen. Die Steuerungsgruppe hat die Organisation übernommen
Je nachdem wie man mit der Zählung beginnt ist 2018 das 20. Jubiläumsjahr oder das 24. Jahr nach dem Start 1994.
Jedenfalls wird 2018 gefeiert, aber auch gefordert, um die LA 21 wieder zu stärken!