Dieses Projekt haben die drei Partner Forstamt, Umweltbildungszentrum und Stadtwerke ins Leben gerufen, um erlebnisreich zu vermitteln, welche Bedeutung Natur- und Trinkwasserschutz heute haben. In einer Reihe von Veranstaltungen, die einerseits für Erwachsene und andererseits für Schulklassen konzipiert sind, werden wesentliche Kenntnisse zu Fauna und Flora sowie zu den wichtigsten Aspekten eines nachhaltigen Trinkwasserschutzes vermittelt.
Im Osnabrücker Stadtteil Düstrup versorgt das dortige Wasserwerk seit 1908 einen Großteil der Stadt Osnabrück mit Trinkwasser. Heute werden dort ca. 30% des Osnabrücker Gesamtbedarfes bereitgestellt, das entspricht etwa 8000 - 12000 m³ Trinkwasser.
Diese dreistündige Veranstaltung richtet sich an Grundschulklassen der Jahrgänge 3 und 4. Die Klassen werden in drei Gruppen eingeteilt, die im Wechsel an verschiedenen Stationen das Gebiet untersuchen können.
Hier kann das Wasser der Hase mit dem Wasserwerkswasser verglichen werden. Wie kann ich erkennen, ob es sich um sauberes Wasser handelt? Eine Übung zur Bestimmung der Wassertiere und einzelne chemischer und physikalische Untersuchungen runden die Lernsequenz ab. Hierzu steht das Umweltmobil „Grashüpfer“ (ein betreutes Umweltlabor in einem umgebauten Transporter) den Gruppen zur Verfügung.
An dieser Stelle werden spielerisch Bäume und Sträucher vorgestellt und erkannt. Spuren von Tieren werden entdeckt und untersucht. Spiele zu den Verhaltensweisen einiger Tiere und ein kleines Waldquiz runden das Angebot ab.
Anhand des Teilthemas Wasser werden einzelne Baustelne des Programms detailliert vorgestellt:
a) Einstieg: Präsentation einer Zimmerpflanze unter einer durchsichtigen Folie Zu sehen sind kleine Wassertropfen, die sich an der Folie niedergeschlagen haben. Woher kommt das Wasser an der Folie ? Pflanzen nehmen über die Wurzeln Wasser aus dem Boden auf und geben Wasserdampf über die Blätter ab (Transpiration). Wasser verdunstet.
b) Übertragung auf die umgebende Landschaft / Wasserkreislauf beschreiben / wiederholen an Hand des Wandbildes (einlaminiert) oder des 3D Modells „Wasserkreislauf“.
a) Präsentation eines Glases mit Trinkwasser aus dem Haushalt. Woher kommt das Wasser? Information: Wasserwerke versorgen Haushalte mit Trinkwasser. Osnabrück wird von drei Wasserwerken versorgt: Thiene, Wittefeld und Düstrup. Düstrup ist das einzige Wasserwerk, das im Stadtgebiet liegt.
b) Woher nehmen die Stadtwerke das Wasser? Schülerinnen äußern die Möglichkeiten: Grundwasser, Bäche, Flüsse, Seen. Die Möglichkeiten können auf dem Wandbild Wasserversorgung angeleitet werden. Information: Das Osnabrücker Trinkwasser ist Grundwasser und Quellwasser. Demonstration der Übersicht zum Wasserwerk Düstrup, Erläuterung des Standortes.
a) Welche Stellen sind geeignet zur Trinkwassergewinnung aus Grundwasser? Es muss sauber sein. Es muss sich genügend Grundwasser ansammeln können. Versuche sollen klären, bei welchem Untergrund sich viel Grundwasser ansammeln kann und bei welchem Untergrund das Wasser besonders sauber ist.
b) Präsentiert werden Schluff, Sand, Feinkies. Die Schüler machen die Fingerprobe. Schluff wird mit Mehl verglichen, bei Sand sind einzelne Körnchen zu spüren. Erklärt wird der Versuch: Drei kleine Blechdosen werden gleich hoch gefüllt mit Schluff, Sand bzw. Kies. Die Böden enthalten die gleiche Anzahl an Löchern. Um die Ausschwemmung des Materials zu verhindern, wird der Boden jeweils mit einer dünnen Lage Watte abgedeckt. Mit einer großen Stopp-Uhr soll die Zeit gemessen werden, bis kein Wasser mehr an der Oberfläche zu sehen ist. Die Schülerinnen vermuten, dass der Sickervorgang beim Kies am schnellsten, beim Schluff am langsamsten erfolgen wird.
c) Die Versuche werden mit wechselnder Aufgabenverteilung hintereinander durchgeführt. (zuerst Kies, dann Sand, der Schluffversuch wird angesetzt, die Uhr läuft weiter, die abgelaufene Zeit wird in der folgenden Zeit immer wieder zur Kenntnis genommen). Aus den Versuchen ergibt sich als erste Schlussfolgerung, dass ein Untergrund mit hohem Kiesanteil geeignet ist um einen hohen Anteil des Regenwassers ins Grundwasser versickern zu lassen (hohe Grundwasseranreicherung.
a) Es wird noch einmal festgestellt, dass nicht nur genügend Grundwasser vorhanden sein muss, sondern auch ein besonders sauberes Grundwasser. Dazu sollen Versuche durchgeführt werden.
b) Angerührt wird ein Wasser-Boden-Gemisch, das durch verschiedene Filter laufen soll. - Filter nur mit Watte am Boden - Filter mit Watte und Kies - Filter mit mehrfachem Wechsel von Sand und Kies Die Versuche werden in dieser Reihenfolge durchgeführt. Als weitere Variante ist auch ein reiner Sandfilter möglich. Als Ergebnis ergibt sich ,dass für beide Ziele (hohe Grundwasseranreicherung und hohe Filterwirkung ) ein Untergrund mit Sand- und Kiesanteilen am besten geeignet ist.
Schüler stellen Vermutungen an, Brunnen werden wahrscheinlich genannt. Information: Wasserwerk Düstrup gewinnt das Grundwasser durch Tiefbrunnen und durch die Fassung von Quellen. Der Standort liegt an einer der drei Quellen.
a) Demonstration der Grundwassergewinnung durch Tiefbrunnen am Modell
b) Demonstration / Erläuterung der Grundwassergewinnung durch die Fassung von Quellen am Modell.
c) Öffnung der Abdeckung über der gefassten Quelle, Feststellung der Füllhöhe.
Hinweis, dass das Düstruper Wasser so sauber ist, dass es ohne Filterung direkt in die Leitungen zum Hochbehälter gepumpt wird. Es hat aber einen hohen Kalkgehalt und einen hohen Nitratgehalt (Landwirtschaftlicher Erintrag), nach der neuen Trinkwasserverordnung (in Kraft seit 1.1.2003) muss das Wasser aufbereitet werden.