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Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)

Verbreitung:

Der Holunder ist ein heimisches Gehölz, denn er stammt aus Mitteleuropa. Ursprüngliche Standorte waren Auwälder und Flussufer. Heute ist der Holunder in ganz Europa, dem Kaukasus, Kleinasien, Westsibirien und Nordafrika zu finden. Die natürlichen Standorte sind vor allem in nährstoffreichen, feuchten und nicht zu sonnigen Waldrandbereichen zu suchen.

Artenmerkmale:

  • Höhe: bis 7 m
  • Durchmesser: bis 15 cm
  • Alter: bis 25 Jahre
  • Blätter:
Die Blätter sind gegenständig, gefiedert und gesägt, aus 7 Teilblättchen, die 6-10cm lang und eiförmig sind. Die Oberseite der Blätter ist dunkelgrün und kahl, im Gegensatz zur Blattunterseite, welche heller und behaart ist. Werden die Blätter verrieben, steigt ein unangenehmer Duft in die Nase.
  • Blüte:
Zwischen Mai bis Juni erscheinen die zwittrigen Blüten in 10-15cm breiten, weißen bis gelblichen, endständigen, flachen Trugdolden. Die Blüte ist fünfzählig, der Kelch klein und fünflappig. Die Krone erscheint radförmig, tief gelappt mit eiförmigen bis lanzettlichen Zipfeln. Die fünf Staubblätter sind am Grunde der Kronröhre eingefügt, auf einem unterständigen drei- bis fünffächrigen Fruchtknoten sitzend.
  • Früchte:
Die 5-6mm kugelförmigen, schwarzen und glänzenden, saftreichen, beerenähnlichen Steinfrüchte beinhalten meist 3 Kerne. Wie auch die Blüte, sind die Früchte doldenartig angeordnet. Die Reifezeit liegt zwischen August und September.

Standortansprüche

Der Schwarze Holunder gehört in den Lebensbereich der artenreichen Wälder und Gehölzgruppen. Daher sind seine Standorte Mischwälder und Waldränder, seltener sind sie auch im Unterholz anzutreffen. Der ideale Boden ist mässig trocken bis mässig feucht. Ausserdem ist die Verbreitung auf schwach saurem Untergrund (pH 4.5-6-5) die Regel. Als Substrat dient ein Boden mittleren Humusgehalts. Daher wird der Schwarze Holunder als Nährstoffzeiger bezeichnet. Die Bodenstruktur ist skelettarm, meist feinsandig und mehr oder weniger gut durchlüftet. Das Wachstum auf Felsen und Grobschutt kann deshalb ausgeschlossen werden. Die Sonnenverträglichkeit ist gering, denn der Halbschatten stellt klar der Hauptstandort dar. Das Verbreitungsgebiet vollstreckt sich von tiefen Lagen Europas bis auf 1400m.ü.M. Die Klimaverhältnisse sind subozeanisch, also kühl und ausgeglichen. Spätfröste und grosse Temperaturextreme sind für den Holunder unverträglich. Ansonsten ist er winterhart, robust, rauchhart, stadtklima- und salzverträglich.

Holzeigenschaften

Der nutzbare Stamm kann bis maximal 5m hoch werden und dabei einen Durchmesser von höchstens 30cm erreichen.

Holzfarbe: Geht von gelblich bis dunkelgrau, der Splint ist weiss bis hellgelb.

Merkmale: Jahresringe sind sichtbar und weisen eine grobwellige Struktur auf. Im Längsschnitt sind Nadelrisse erkennbar.

Eigenschaften: Das Holz ist relativ dicht, mittelschwer, hart aber dennoch gut spaltbar.

Resistenzen: Gegen Insekten sind geringe, gegen Pilzkrankheiten gar nur sehr geringe Resistenzen vorhanden.

Weiteres: Das Holz lässt sich sehr schwer trocknen und bildet dabei häufig Risse. Zudem soll es bei unsachgemässer Lagerung zu Fäulnis neigen, was auf Instabilität und somit leichte Zersetzbarkeit hindeutet.

Ökologische Bedeutung

Der Schwarze Holunder hat in verschiedenem Bezug einen sehr hohen ökologischen Wert: Er ist nach der Vogelbeere der wichtigste einheimische, fruchttragende Strauch. Insgesamt nutzen 62 Vogelarten und 8 verschiedene Säugetiere die schwarzen Beeren als Nahrungsquelle. Nebst den Früchten werden auch die Blätter von zahlreichen Insekten begangen. Die Blüten stellen im Frühjahr eine wichtige Bienennahrung dar.

Mit seiner mässig dichten Kronenform dient der Holunder zudem zahlreichen Vogelpopulationen als Nistplatz und Versteck.

Die gut zersetzbare Streu regt die Bodenlebewesen an, führt dem Boden die entzogenen Nährstoffe wieder zu und ermöglicht damit auch das Aufkommen einer vielfältigen Krautschicht. Die tiefreichenden Wurzeln stabilisieren den Boden, lockern diesen auf und tragen zur Wasserregulation bei.

Quelle:

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Seite zuletzt geändert am 09.04.2006 17:08 Uhr