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Verbreitung:
Die Stieleiche ist in fast ganz Europa verbreitet, von den Britischen Inseln über Südskandinavien bis nach Italien, Nordspanien und Nordgriechenland; und vom Baltikum bis nach Rußland. Als wichtiger europäischer Waldbaum ist sie in Mitteleuropa häufig anzutreffen.
Artenmerkmale:
Standortansprüche
Die Stieleiche ist eine Baumart der planaren (bis 150 m) und kollinen (bis 300 m), seltener der montanen (bis 600 m) Höhenstufe mit feucht-milden Wintern und warmen Sommern (atlantisches Klima). Sie bevorzugt nährstoffreiche, tiefgründige, gut wasserversorgte Lehm- und Tonböden. Aber auch auf Böden mit zeitweiligem Wasserüberschuss (Staunässe) und auf nährstoffärmeren Sandböden zeigt sie gute Wuchsleistungen. Sie ist bestandsbildend in der periodisch überfluteten Hartholzaue mit Esche und Ulme in größeren Flussniederungen.
Waldbauliche Eigenschaften
Die Stieleiche gehört zu den Lichtbaumarten, d.h. sie benötigt zum Gedeihen ein hohen Lichtgenuss und ist somit konkurrenzschwach. Charakteristisch für Lichtbaumarten ist ein sehr schnelles Jugendwachstum, das frühzeitig kulminiert. Das Wachstum im Alter ist sehr langsam. Waldbaulich spielt die Stieleiche ein wichtige Rolle, da sie im hohen Alter sehr wertvolles Holz liefern kann. In der Mischung mit anderen Baumarten, vor allem mit der Schattenbaumart Buche, muss sie bei jedem waldbaulichen Eingriff besonders betrachtet werden, um ein "Untergehen" zu verhindern. Gängige Mischungsformen sind z.B. solche mit Hainbuche, Winterlinde und Buche.
Das Nutzungsalter der Stieleiche liegt zwischen 200 und 300 Jahren, wenn sich ein BHD (Brust-Höhen-Durchmesser) von > 80 cm ausgebildet hat.
Holzeigenschaften
Das Holz der Eichen ist sehr fest, zäh, schwer und dauerhaft. Der Splint ist hell, der Kern dunkel gefärbt. Aufgrund der Gerbstoff-Einlagerungen im Kern ist es für den Außenbau hervorragend geeignet. Wertvolles Holz ist gekennzeichnet durch einen engen und gleichmäßigen Jahrringaufbau. Der Abstand zwischen den Jahrringen sollte nicht über 5 mm liegen. Für solches Holz in entsprechender Dimension (Durchmesser > 70 cm) werden bis zu 10.000 DM/fm gezahlt (fm = Festmeter entspricht Kubikmeter).
Aus dem Holz der Stieleiche werden Möbel, (Ramm-) Pfähle, Furniere, Fässer, Werkzeuge und Türen hergestellt.
Stieleichenrinde diente früher zur Herstellung von Gerbsäure (Lederbearbeitung).
Quelle: