zurück zum Text... zur Gehölzliste
Verbreitung:
Hinsichtlich der ihr zusagenden Standorte ist die Eberesche außerordentlich variabel. Sie kommt zwar am meisten auf nährstoffarmen, humosen und lockeren Lehmböden vor, kann jedoch genauso Torfböden oder Felsen und Kalkböden besiedeln. Eigentlich hat sie nur auf schlecht durchlüfteten, nassen Böden Probleme.
Da diese Baumart lichte Standorte bevorzugt und nur in der Jugend schattentolerant ist, dagegen jedoch nur eine geringe Höhe und ein begrenztes Alter erreicht, wird sie aufgrund ihrer daraus resultierenden Konkurrenzschwäche in geschlossenen Beständen stets an die Waldränder verdrängt.
In klimatischer Hinsicht ist die Eberesche besonders tolerant, was sich auch in ihrer Höhenverbreitung bemerkbar macht. So findet man sie von der Tiefebene bis in die Gebirge, ja sogar über die Waldgrenze hinaus. Sie ist die einzige Baumart, die bei sehr niedriger jährliche Wärmesumme noch ein zufriedenstellendes Wachstum zeigt. Dabei kommt ihr sicherlich zugute, daß sie nach dem Laubfall mit ihrer Rinde weiter Photosynthese betreiben kann. Außerdem ist sie im Gegensatz zu vielen anderen Baumarten nicht auf Mykorrhiza (Pilzpartner im Wurzelraum) angewiesen. So wandert sie auch von allen Laubgehölzen am weitesten nach Norden.
Artenmerkmale:
Standortansprüche
Die Vogelbeere stellt zwar keine großen Bodenansprüche, zeigt aber eine Vorliebe für humusreiche Böden. Sie gedeiht noch auf nährstoffarmen, bodensauren Standorten, auf Hochmooren und auch auf Kalkstandorten. Am besten aber wächst sie im Gebirge auf gut feuchtigkeitsversorgten Böden. Sie bevorzugt dabei lockere, gut durchlüftete Böden. Staunässe meidet sie, auf Pseudogleyböden wurzelt sie verhältnismäßig flach. Durch ihre Mykorrhiza ist sie sogar imstande, auf reinem Humus zu gedeihen. Deshalb findet man sie oft auf dem Mull alter Stöcke, ja gelegentlich auch in Astwinkeln und Astlöchern alter Bäume, in Felsklüften usw.. Sie gilt als Licht- bis Halbschattenbaumart.
Ökologische Bedeutung
Die Samen und fleischigen Scheinfrüchte der Vogelbeere sind eine beliebte Nahrung zahlreicher Vogelarten und auch Säugetiere. Drosseln, Rotkehlchen verzehren die Beeren ganz, die Finkenvögel und das Eichhörnchen dagegen schälen die Samen heraus. Sie tragen damit zur Verbreitung der Samen bei. Dies ist ein Unterschied zu den anderen Pionierbaumarten Aspe, Weide und Birke: diese verbreiten sich durch Wind! Die Samen liegen bis zu 5 Jahre - in Wartestellung - über und können in dieser Zeit bei günstigen Bedingungen keimen.
Holzeigenschaften
Das Holz unseres Baumes ist feinstrukturiert und gleichmäßig braun-rötlich verkernt. Es ist hart, dicht, zäh und elastisch, schwer spaltbar, aber wenig dauerhaft. Wegen der schlichten Textur und guten Färb- und Bedruckbarkeit wird es als Imitatholz benutzt. Es wird gelegentlich zum Drechseln und als Brennholz verwendet. Neuere Untersuchungen zeigten, dass das Holz bei Längszugfestigkeit, Biegefestigkeit und Schlagzähigkeit Vergleiche mit den Wirtschaftsbaumarten durchaus standhält. Auch für die Tischlerei und Möbelindustrie ist es ohne weiteres geeignet. Man kann daraus auch Schäl- und Messerfurniere gewinnen. Früher wurde die daraus gewonnene Holzkohle zur Pulverherstellung verwendet. Auch als Brennholz wurde es genutzt. Neuere Untersuchungen zeigten, dass es auch zur Zellstofferzeugung geeignet ist. Die Rinde enthält mit etwa 7% Gerbstoff, mehr als die Eiche. Das Laub hat ebenfalls einen hohen Gerbstoffgehalt.
Quellen: