Jedes fließende Gewässer auf dem Festland, das aus einem bestimmten Gebiet abfließendes Wasser aufnimmt und abführt, wird als Fließgewässer bezeichnet. Nach abnehmender Größe spricht man von Strom, Fluss, Bach oder Rinnsal.
Leider müssen Fließgewässer auch den Zivilisationsschmutz aus unseren Abwasserrohren aufnehmen und häufig ist das in unserem Bewusstsein sogar der einzige Sinn, den Fließgewässer erfüllen. Dabei sind sie für den Menschen weitaus bedeutender, ja sogar existentiell für seine Entwicklungsgeschichte:
Schon diese wenigen Beispiele machen die Bedeutung von Fließgewässern klar. Dazu kommt, dass Flüsse durch Anspülung in ihrem Hochwasserbereich fruchtbaren Boden hinterlassen haben. Auch wenn der Mensch bis heute immer wieder in Konflikt mit der Natur gerät, war es doch von je her sein Bestreben dieses fruchtbare Land zu nutzen. So ist es nicht verwunderlich, dass natürliche Flussauen heute nahezu verschwunden und in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt worden sind.
Aber Flussauen sind auch dicht besiedelte Lebensräume. Fast alle großen Städte und ebenso viele kleinere Orte liegen an Fließgewässern. Der Ausgangspunkt der Besiedlung ist meist eine Stelle, an der es möglich war, den Fluss über eine Furt oder eine einfache Brücke zu überqueren, so dass dort Handelsstraßen verlaufen konnten.
Der Bezug zu Fließgewässern spiegelt sich in zahlreichen Ortsnamen wieder, wie z. B. Saarbrücken, Frankfurt, Düsseldorf.
Auch der Name Osnabrück sagt nichts anderes aus, als dass es hier eine Brücke über einen Fluss, nämlich die Hase, gab. Dieser erste Übergang war dort zu finden, wo die Hase ohne Mäander das enge Tal zwischen Westerberg und Gertrudenberg durchfloss und daher relativ einfach zu überwinden war. An diesem Übergang kreuzten sich zwei wichtige Handelswege, von denen der eine in nordsüdlicher und der andere in ostwestlicher Richtung verlief.
Literaturhinweise:
SCHUHMACHER 1989 Zur Herkunft des Namens Osnabrück und zur Besiedlungsgeschichte der Stadt vgl. VERGIN 1997 Zu Fließgewässern allgemein vgl. HUTTER et al. 1996 |