Anknüpfend an den im Sachunterricht des dritten Schuljahres traditionell behandelten Wasserkreislauf, gilt es in diesem Projekt, die Aspekte des Wasserkreislaufs im eigenen Umfeld wiederzufinden und auf diesem Wege einen Bezug zur eigenen Lebenswelt herzustellen. Den Weg des Wassers vor Ort am Fluss bzw. an der Quelle und auf der Landkarte zu verfolgen, ist eine Möglichkeit, die globale Vernetzung des Wassers sichtbar werden zu lassen.
Im Umfeld der „Wüste“-Schüler bietet sich die Quelle des Moskaubades, die das Freibad mit Wasser versorgt, besonders gut zur Veranschaulichung an. An diesem den Schülern vertrauten Ort spielen sowohl ökologische, ökonomische als auch sozial-kulturelle Aspekte der Wassernutzung eine Rolle.
Daran anschließend kann der städtische Wasserkreislauf besprochen werden. Er folgt in der Stadt aufgrund der großflächigen Versiegelung anderen Wegen als in der freien Natur. Das hat zur Folge, dass nur ein geringer Teil des Wassers im Boden versickern kann und dass das abfließende Regenwasser Schmutz und Schadstoffe mitschwemmt. Die zunehmende Versiegelung des Bodens und die Abführung des Regenwassers in Entwässerungsgräben wie dem Pappelgraben haben langfristig gesehen negative Konsequenzen für die Umwelt. Diese Eingriffe des Menschen führen auf Dauer zur Absenkung des Grundwasserspiegels und erhöhen die Gefahr von Überschwemmungen.
Um den städtischen Wasserkreislauf den Schülern der „Wüste“ anschaulicher darzustellen, kann nun die besondere Bedeutung des „Schulpatenkindes“ Pappelgraben als zentraler Entwässerungsgraben des Wohngebietes erarbeitet werden. Erst durch den Ausbau des Pappelgrabens konnte der Stadtteil „Wüste“ als Wohngebiet nutzbar gemacht werden und die Grabung des Pappelsees ermöglichte es später, die immer wieder natürlich bedingt auftretenden Überschwemmungen im ehemaligen Sumpfgebiet einzudämmen. Ältere Anwohner könnten im Unterricht aus diesen Zeiten noch berichten.
Die Natur hat in diesem vom Menschen gestalteten Umfeld dennoch wieder einen Lebensraum gefunden, der den Anwohnern des Stadtteils heute gleichzeitig als Erholungsgebiet dient. Die Verknüpfung von Mensch und Natur, auf die sich der Fokus von BNE richtet, lässt sich somit anhand des Pappelgrabens aufgreifen. Das Erkennen der vielseitigen Wirkungszusammenhänge (wie z.B.: In den Gully geschüttetes Seifenwasser schadet den Tieren und Pflanzen im Pappelgraben) eröffnet schließlich den Blick auf eigene Handlungsmöglichkeiten. Um über den Klassenraum hinaus eine Bewusstseinsänderung anzustoßen, können die Schüler Anwohner informieren und ihnen Möglichkeiten aufzeigen, zum Schutz des Gewässers beizutragen.
Tabelle mit Zielsetzungen, methodischen Hinweisen, Bezügen zu Fächern und Kerncurricula sowie Literatur- und Internetempfehlungen (?)
(1) Diese Projektvorschlag (einschließlich der Tabelle und den Bezügen zu den Kerncurricula) zum Pappelgraben stammt aus: Lena Hammel: Bildung für eine nachhaltige Entwicklung an Grundschulen: Konzeptionelle Grundlagen und Möglichkeiten der Umsetzung am Beispiel urbaner Gewässer in Osnabrück, 2006 (Examensarbeit)