Klimawandel, Klima(un)gerechtigkeit, Frieden und Krieg

Infos/Zitate aus einigen Webseiten (Mai 2023)

 
 

Mit Friedenspolitik gegen den Klimawandel


https://17ziele.de/blog/detail/mit-friedenspolitik-gegen-den-klimawandel-302.html


[+Warum sollten wir nicht über Klimakriege, sondern über Klimafriedenspolitik sprechen? Das Friedensgutachten 2020 „Im Schatten der Pandemie: letzte Chance für Europa”1 widmet der „Friedenspolitik in Zeiten des Klimawandels” ein eigenes Kapitel und lädt dazu ein, multilaterale und kooperative Lösungsstrategien zu entwickeln.  Vor rund einem Jahr, im November 2019, rief das Europäische Parlament (EP) den Klimanotstand aus. Gesetzes- und Haushaltsvorschläge der Europäischen Kommission sollen zukünftig mit dem Ziel übereinstimmen, die Erderwärmung auf weniger als 1,5°C zu begrenzen. Das EP hat sich zudem für das Vorhaben ausgesprochen, die Co2-Emissionen bis zum Jahr 2050 in der Europäischen Union (EU) auf null zu reduzieren und somit klimaneutral zu werden.2 Neben der Ausrufung des Klimanotstands führte im Jahr 2019 auch das Engagement zivilgesellschaftlicher Akteure, wie der Fridays-for-Future-Bewegung, dazu, dass Klimaveränderungen von der Öffentlichkeit vermehrt als eine krisenhafte Entwicklung wahrgenommen werden. +]

Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits jetzt deutlich erkennbar: Polare Eiskappen und Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt an, regional treten Extremwetterereignisse, wie Hitzewellen, Dürren oder zunehmende Niederschläge, vermehrt auf. Die Europäische Kommission warnt vor einer Verschärfung dieser Wetterereignisse in den nächsten Jahrzehnten.

Kooperationen dienen der Sicherung des Friedens

Gehen damit in Zukunft auch vermehrt gewaltsame Konflikte um natürliche Ressourcen einher? Nicht unbedingt. Der Effekt des Klimawandels ist komplex und nicht konkret zu prognostizieren: Auf der einen Seite stellen die Auswirkungen der klimatischen Veränderungen die Menschen in vielen Regionen der Erde vor Gefahren, die durchaus als Bedrohung für Sicherheit und Frieden empfunden werden können und das Potenzial haben, Gesellschaften zu destabilisieren. Auf der anderen Seite ergibt sich die Chance, dass auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene vermehrt Kooperationen angestoßen werden, um den vielfältigen Herausforderungen zu begegnen. Durch Zusammenarbeit können die Folgen des Klimawandels begrenzt werden, während Konflikte lediglich zu einer Verschärfung der Lage beitragen.  Auch eine bedachte gewählte Semantik trägt zur Konfliktprävention bei. Vor der Verwendung des Begriffs Klimakrieg kann nur gewarnt werden, denn: Konflikte und Kriege sind keine Naturereignisse! Zudem können die politischen Folgewirkungen dieser Wortwahl durchaus riskant sein. Die Bezeichnung suggeriert, dass sich durch Militär und Rüstung Folgen des Klimawandels abmildern lassen, jedoch ist das Gegenteil der Fall: Diese sicherheitspolitischen Instrumente forcieren Umweltbelastungen! Für eine nachhaltige Friedenssicherung benötigen wir daher multilaterale politische Instrumente, die auf Kooperationen setzen, um den Folgen des Klimawandels zu begegnen. Das Schlagwort lautet „Klimafriedenspolitik”. Auch wenn die Effekte von Klimakrisen auf Frieden und Sicherheit komplex sind, entfalten sie oftmals eine indirekte Wirkung, die es erfordert, Risiken frühzeitig zu erkennen und präventive Gegenmaßnahmen zu ergreifen.  Wie können politische Akteure konkret Klimafriedenspolitik betreiben? Es wäre zum Beispiel wünschenswert, wenn sich die Bundesregierung dafür engagiert, dass die Europäische Union eine zukünftig eine gemeinsame Position in der Geoengineeringi-Debatte vertritt. Zudem sollte Deutschland sich auch auf internationaler Ebene dafür einsetzen, die friedenspolitische Bedeutung des Klimawandels, insbesondere mit Blick auf klimafragile Regionen, stärker zu thematisieren. Dazu bieten sich formelle und informelle Wege der Diplomatie an, insbesondere im Rahmen von G7 und G20.  Weitere Handlungsempfehlungen: https://friedensgutachten.de/user/pages/02.2020/03.fokus/FGA_2020_barrierefrei_Kapitel_F.pdf 

Das Friedengutachten, die gemeinsame Jahrespublikation des BICC (Bonn International Center for Conversion), des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), des Instituts für Entwicklung und Frieden (INEF) und des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH), analysiert aktuelle Gewaltkonflikte, zeigt Trends der internationalen Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik auf und gibt Empfehlungen für die Politik.

Einen guten Überblick darüber, welche Länder besonders vom Klimawandel betroffen sind und wo mit Temperatur- und Meeresspiegelanstiegen zu rechnen ist, bietet das Themenmodul „Umweltsicherheit” (https://sicherheitspolitik.bpb.de/m8) des Informationsportals Krieg und Frieden. Das Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und des BICC bietet Hintergrundinformationen zu sicherheitspolitischen Fragen.  Verfasser: Prof. Dr. Conrad Schetter, Wissenschaftlicher Direktor BICC



NETZ Partnerschaft für Entwicklung und Gerechtigkeit e.V. (Hg.): Klima und Gerechtigkeit, Wetzlar 2021 Format: Broschüre, 34 Seiten. kostenlos oder download: https://www.friedensbildung-bw.de/frieden-und-nachhaltigkeit/klima-und-gerechtigkeit


Die Erderwärmung wurde historisch gesehen insbesondere von den Gesellschaften im Globalen Norden verursacht, von den Konsequenzen sind jedoch vor allem Gesellschaften im Globalen Süden betroffen. Nur wenige Menschen verursachen den menschengemachten Klimawandel und jene waren und sind vor allem aus wirtschaftlich reicheren Ländern. Umgekehrt leiden jene, die am wenigsten zum menschengemachten Klimawandel beitragen, am stärksten unter den Folgen. Dies wird als die  zentrale  Klimaungerechtigkeit definiert.

Das Sensibilisieren für das Fortbestehen von kolonialen Strukturen in allen gesellschaftlichen Bereichen und das Hinterfragen dieser Machtmechanismen ist ein Hauptanliegen postkolonialer Diskurse. Die ungerechte Machtverteilung zeigt sich auf allen Ebenen: wirtschaftliche Macht, politische Macht und wissenschaftliche Macht und medialer Einfluss.

Mit dem Bildungsmaterial möchte NETZ Partnerschaft für Entwicklung und Gerechtigkeit e.V. einen Teil dazu beitragen, Menschen Reflexionsräume anzubieten und dazu zu ermutigen, sich für Klimagerechtigkeit einzusetzen. Es sollen mit diesem Bildungsheft Methoden und Material für die Bildungsarbeit an die Hand gegeben werden, welche die Ursachen, den historischen Kontext und die Machtstrukturen beleuchten, die zur Klimaerwärmung führen. Weitere Informationen zur Methodensammlung



Ein sicheres Klima für den Frieden?


https://dgvn.de/veroeffentlichungen/publikation/einzel/ein-sicheres-klima-fuer-den-frieden


Der Klimawandel gefährdet die Lebensgrundlagen von Milliarden Menschen und verstärkt Konflikte. Welche Bedrohungen für Sicherheit und Frieden gehen vom Klimawandel aus? Und wie kann die Weltgemeinschaft reagieren? Der Klimawandel ist die bestimmende Herausforderung unserer Zeit: Trockenheit, Wassermangel, extreme Wetterereignisse und steigende Meeresspiegel sind für immer mehr Menschen eine alltägliche Realität. Immer deutlicher wird, dass der Klimawandel nicht nur das Verhältnis zwischen Mensch und Natur aus dem Gleichgewicht gebracht hat, sondern die von ihm ausgelösten Veränderungen auch das Verhältnis zwischen den Menschen an immer mehr Orten der Welt durcheinanderbringen. So verstärkt der Klimawandel Konflikte und gefährdet neben der persönlichen Sicherheit auch die Überlebenschancen ganzer Gesellschaften und den Frieden in der Welt. Die vorliegende Ausgabe der Eine-Welt-Presse zeigt, auf welch unterschiedliche Weise Klimaveränderungen, aber auch Klimaschutz, überall auf der Welt zu Konflikten beitragen können. Sie blickt auf den UN-Sicherheitsrat als wichtigstem internationalen Gremium zu Frieden und Sicherheit und geht der Frage nach, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um Menschen vor Unsicherheit in Folge des Klimawandels zu schützen. Weitere Beiträge beschäftigen sich unter anderem mit den Themen Ernährungssicherheit und Vertreibung aufgrund des Klimawandels, dem Klimaschutz in Konfliktregionen und der Zunahme von Klima-Konflikten in Mali. Download Schlagworte: KlimawandelKlimaMenschliche SicherheitFriedenSicherheitsratKonflikt/KriegFriedenskonsolidierung/PeacebuildungKlimafluchtKlimawandel-Auswirkungen/Erwärmung/Meeresspiegel/Schmelze/Dürren

Autorinnen / Autoren: Maria Flachsbarth, Oliver Hasenkamp, Ariane Luessen, Bettina Rühl, Susanne Schwarz Erscheinungsdatum: 12.06.2020 Preis: 0,00 € ISSN: 1614-5437


Für Frieden und Gerechtigkeit in der Klimakrise


https://www.ziviler-friedensdienst.org/de/klimakrise


Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die Auswirkungen auf Mensch und Natur, auf Gesellschaft, Wirtschaft und Politik werden vielerorts gravierend sein, so dass Konflikte programmiert sind. Dort, wo es ohnehin schon brennt, kann der Klimawandel zum Brandbeschleuniger werden. Doch nicht die Konflikte sind das Problem, sondern die Art damit umzugehen. Auf dem Weg durch die Klimakrise hilft Zivile Konfliktbearbeitung dabei, die Weichen frühzeitig auf Kooperation zu stellen. Zunächst es ist wichtig, dass bestehende Konflikte bearbeitet oder gemeinsam Perspektiven für bessere Lebensumstände geschaffen werden. Dialog, Zusammenarbeit und Maßnahmen zum Klimaschutz haben sonst kaum eine Chance. Zivile Konfliktbearbeitung dient dazu, diese Prozesse gewaltfrei und konstruktiv zu gestalten. Sie bringt Konfliktparteien an einen Tisch und sucht einen tragfähigen Interessenausgleich. In einer Krise liefert sie die Voraussetzungen dafür, dass Annäherung und Kooperation gelingen. Sie legt somit einen Grundstein für die gemeinsame, gerechte und friedliche Bewältigung der Klimakrise.



Frieden verbessert das Klima (Artikel)

Pastoors, Daniela; Drees, Lukas; Fickel, Thomas; Scheffran, Jürgen: „Frieden verbessert das Klima“ – Zivile Konfliktbearbeitung als Beitrag zur sozial-ökologischen Transformation. In: Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik., H. Volume 15, issue 2-3, Sep 2022, S. 283-305 https://doi.org/10.1007/s12399-022-00911-x pdf


Frieden Fragen - Klima


https://www.frieden-fragen.de/entdecken/klima.html


Was ist die Klimakrise und welche Folgen hat sie? Was hat die Klimakrise mit Konflikten zu tun? Was können wir gegen die Klimakrise tun? Frieda und Saki haben versucht, diese Fragen zu beantworten. Dabei haben sie auch mit vielen jungen Menschen aus der ganzen Welt gesprochen. Sie erzählen dir, wie sie persönlich von der Klimakrise betroffen sind, was sie dagegen tun und warum sie dadurch auch zum Frieden beitragen. ... Was ist die Klimakrise und welche Folgen hat sie? Als Klima bezeichnet man die Wetterverhältnisse in einer Gegend über einen langen Zeitraum. Dazu zählen zum Beispiel die Temperatur oder wie viel es regnet. Forscherinnen und Forscher sagen, dass die Erde wärmer wird. Das Klima der Erde verändert sich und das nennt man Klimawandel. Weil der Klimawandel viele gefährliche Folgen hat, befinden wir uns in einer Klimakrise. Der Klimawandel führt zum Beispiel dazu, dass es mehr extreme Wetterlagen gibt. Das kann man jetzt schon beobachten. In Deutschland gab es in den letzten Jahren extreme Hitzesommer. Eine andere Folge des Klimawandels ist, dass viele Pflanzenarten und Tierarten aussterben. Sie sind an das Wetter in ihrem Lebensraum gewöhnt. Bei höheren Temperaturen oder weniger Regen können sie nicht überleben. Außerdem befinden sich alle Lebewesen der Welt in einem empfindlichen Gleichgewicht. Wenn das gestört wird, leiden alle Tiere, Pflanzen und Menschen darunter. Der Klimawandel führt auch dazu, dass es in manchen Gegenden der Welt sehr lange nicht regnet. Dann kommt es zu einer Dürre. Die Menschen dort haben nichts mehr zu essen, weil die Pflanzen und Tiere kein Wasser haben. In anderen Gegenden regnet es wegen des Klimawandels sehr viel und die Menschen leiden unter Überschwemmungen.  Was ist Klimaungerechtigkeit? Menschen fordern Klimagerechtigkeit. Sie wollen, dass jeder Mensch gleich viele klimaschädliche Gase produzieren darf. Das ist momentan nicht so. Zurzeit haben manche Menschen einen sehr klimaschädlichen Lebensstil. Sie fahren viel Auto, essen viel Fleisch, fliegen mit dem Flugzeug und verbrauchen viel Strom. Diese Menschen leben meistens im globalen Norden. Besonders Industrie-Unternehmen aus dem globalen Norden produzieren sehr viele klimaschädliche Gase. Dadurch tragen sie sehr stark zur Erderwärmung bei. Was kann ich gegen die Klimakrise tun? Auf der ganzen Welt setzen sich viele Menschen und Organisationen für Klimaschutz ein. Besonders viele junge Menschen engagieren sich bei der Bewegung „Fridays For Future“. Das bedeutet Freitage für die Zukunft. Denn jeden Freitag gehen die Kinder und Jugendlichen auf die Straße und demonstrieren für Klimaschutz. Die jungen Menschen werfen älteren Generationen vor, dass sie zu viele klimaschädliche Gase produziert haben. Die Folgen davon werden vor allem die jungen Menschen spüren. Deshalb fordern sie von Politikerinnen und Politikern, dass diese schnell handeln und das Klima schützen.  Berghof Foundation



Netzwerk Friedenskooperative: Klimakrise, Krieg und Frieden


https://www.friedenskooperative.de/themen/Klimawandel-und-frieden


Sicherheit ist das höchste Bedürfnis der Menschen. Wenn Gefahr droht, zum Beispiel in Krisenzeiten oder Kriegen, setzen sie deshalb alles daran, die eigene Sicherheit wiederherzustellen. Auch die Klimakrise ist eine solche lebensbedrohliche Gefahr, die jedoch häufig von anderen Konflikten und Krisen überlagert wird, sodass der wichtige Kampf gegen die Erderwärmung aus dem Blick gerät. Dabei ist sie eine der Hauptantriebe für Konflikte. Gerade in Ländern, die am meisten von der Klimakrise betroffen sind, verschlimmern Konflikte die Situation für die Zivilgesellschaft. Es ist für eine friedliche Welt daher umso wichtiger, dass klimafreundliche Politik gemacht wird. Informationen über Klima als Konfliktursache, die Klimaschädlichkeit des Militärs und andere Zusammenhänge von Klimakrise, Krieg und Frieden, findest du hier auf der Übersichtsseite. Beiträge von uns

  • Factsheet "Klimakrise Krieg und Frieden" des Netzwerk Friedenskooperative
  • Podcast "LIFEHACK PEACE #21: Klimakrise und Atomwaffen: Über die Parallelen zwischen 2 Bewegungen"   In der 21. Folge von LIFEHACK PEACE geht es sowohl um inhaltliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Klimakrise und nuklearer Abschreckung als auch um Parallelen in der Klima- und Friedensbewegung. In dem Gespräch wird die Existentialität der Klimakrise und von Atomwaffen angesprochen, es geht um soziale Ungerechtigkeit, darüber, was die Bewegungen eint und trennt und was sie voneinander lernen können.


Weiterführende Informationen - Übersichtsseiten .....


Friedensbildung - Friedenspädagogik und Klimabildung

Da der schnelle Klimawandel bzw. die Klimakrise ein hohes gesellschaftliches Konfliktpotential auf regionalen, nationalen und internationalen Ebenen hervorruft und umgekehrt Gewaltkonflikte und Kriege den Klimawandel verstärken, gibt es auch auf der wichtigenen Ebene von Bildung einen zunehmenderen Zusammenhang zwischen Klimabildung und Friedensbildung bzw. Demokratiebildung. Dieser Zusammenhang wird jedoch bisher konzeptionell und praktisch viel zu wenig berücksichtigt. Im Folgenden einige Organisationen und Projekte aus dem Bereich der Friedensbildung/Friedenspädagogik/Friedenserziehung:


Einige erste Infos und Beipiele hier

Seite zuletzt geändert am 08.12.2023 14:40 Uhr