Da der schnelle Klimawandel bzw. die Klimakrise ein hohes gesellschaftliches Konfliktpotential auf regionalen, nationalen und internationalen Ebenen hervorruft und umgekehrt Gewaltkonflikte und Kriege den Klimawandel verstärken, gibt es auch auf der wichtigenen Ebene von Bildung einen zunehmenderen Zusammenhang zwischen Klimabildung und Friedensbildung bzw. Demokratiebildung. Dieser Zusammenhang wird jedoch bisher konzeptionell und praktisch viel zu wenig berücksichtigt. Im Folgenden einige Organisationen und Projekte aus dem Bereich der Friedensbildung/Friedenspädagogik/Friedenserziehung::
https://www.friedensbildung-bw.de
Die Servicestelle ist Beratungs-, Vernetzungs- und Kontaktstelle für alle Schulen des Landes sowie alle staatlichen, halb- und nicht-staatlichen Akteur:innen aus dem Bereich der Friedensbildung. Ihre Aufgabe ist es, Friedensbildung fächerübergreifend in den Schulen des Landes zu stärken und damit fester in den Bildungsplänen zu verankern als es bisher der Fall ist. Es gilt, die bereits existierenden Angebote der Akteur:innen aus den Bereichen der Friedensbewegung und Friedenspädagogik sichtbarer zu machen und über sie zu informieren. Insbesondere Lehrer:innen soll damit der Zugriff auf thematische Materialien und Ressourcen vereinfacht sowie Beratung und Unterstützung bei ihrem Einsatz im Unterricht geboten werden.
Krieg und Flucht, Konflikte und Gewalt, Terror und Radikalisierung, all dies sind Themen, die die Gesellschaft seit Monaten intensiv beschäftigen und ebenso Einzug halten in den Unterricht in unseren Schulen. Die Betroffenheit der Schüler:innen ist spürbar, sei es eine direkte oder indirekte. Hier setzt Friedensbildung an. Friedensbildung steht in der Tradition von Friedenspädagogik und Friedenserziehung. Die wissenschaftliche Disziplin Friedenspädagogik ist dabei verantwortlich für Theoriebildung und Entwicklung von Lernmodellen. Friedenserziehung hingegen meint die direkte pädagogische Arbeit ... (https://www.friedensbildung-bw.de/was-ist-friedensbildung)
https://bildungsportal-niedersachsen.de/demokratiebildung/friedensbildung
"Friedensbildung in der Schule hat zum Ziel, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, die Fähigkeiten, das Wissen und die Bereitschaft zu entwickeln, die es braucht, um sich mit und in einer komplexen und pluralen Welt friedlich auseinanderzusetzen. Das kann in Schule in verschiedenen Unterrichtskontexten UND im darüberhinausgehenden Schulalltag geschehen.
Dabei stellt Friedensbildung eine Verbindung her zwischen verschiedenen Themen, wie Demokratiebildung, Globales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Global Citizenship Education etc., und nimmt dabei eine Perspektive ein, die nach den Ursachen und Folgen verschiedener Formen von Gewalt fragt und die Möglichkeit und Notwendigkeit gewaltfreier Konfliktbearbeitung ins Zentrum stellt. Das umfasst sowohl Auseinandersetzungen in der Familie und mit Freunden, in der eigenen Stadt/ dem eigenen Dorf und auf gesellschaftlicher Ebene als auch Auseinandersetzungen in und zwischen Staaten.
In der Friedensbildung bietet die Kooperation mit außerschulischen Bildungsinstitutionen und -orten die Möglichkeit, den Lernraum Schule zu öffnen und das Spektrum der Lernerfahrungen für Schülerinnen, Schüler UND Lehrkräfte zu erweitern. Auf diese Weise können Schulen zu Lern- und Lebensräumen zu werden, in denen Vielfalt erfahrbar und Konflikte fruchtbar werden. Dabei machen außerschulische Bildungsanbieter und Lernorte die Themen, die in der Friedensbildung zusammenkommen, zugänglich und eröffnen neue Lernfelder."
https://netzwerk-friedensp%C3%A4dagogik.de/
Wie können Kinder, Jugendliche und Erwachsene dazu ermächtigt werden, ihre sozialen, ethischen und politischen Interessen gewaltfrei durchzusetzen?
Friedenspädagogik befähigt Menschen, ihr persönliches Umfeld, Gesellschaften und eine Welt zu verändern, in der Ungerechtigkeit, Diskriminierung, Gewalt und (ökologische) Zerstörung selbstverständlich geworden sind. In diesem Umfeld pädagogisch und politisch zu handeln, bedeutet die Friedensfähigkeit des Menschen anzuerkennen und zu fördern sowie Formen ihrer kreativen Verwirklichung aufzuzeigen. Mit welchen Ansätzen fördern wir als Pädagog_innen Empowerment und gesellschaftskritischen Mut – trotz widriger Umstände? Wie gelingt gewaltfreier Widerstand? Wo und wann sind ziviler Ungehorsam und direkte Aktion notwendig? Was können wir von weit entfernten globalen Initiativen lernen?
Unter Frieden verstehen wir mehr als die bloße Abwesenheit von Krieg. Wir orientieren uns an einem positiven Friedensbegriff, der die Verwirklichung von sozialer und politischer Gerechtigkeit, individueller Selbstverwirklichungschancen sowie ökologischer Nachhaltigkeit beinhaltet. Wir verstehen Frieden als einen sich bewegenden Aushandlungsprozess zwischen und innerhalb von Individuen, Gruppen, Gesellschaften und Staaten. Friedenspädagogik trägt dazu bei, dass dieser immer schon konflikthafte Prozess gewaltfrei, im Sinne der Menschenwürde und des nachhaltigen Zusammenlebens gestaltet werden kann.
Angesichts innergesellschaftlicher Menschenfeindlichkeit sowie globaler Konflikte, der stattfindenden Zerstörung von Lebensgrundlagen und dem Raubbau an der Natur wäre es illusionistisch, Frieden als Zustand zu definieren. Er ist vielmehr eine fortwährende Aufgabe, der wir uns pädagogisch zu stellen versuchen. Wir sind davon überzeugt, dass Menschen eine bessere Zukunft entwickeln können.
Das Norddeutsche Netzwerk Friedenspädagogik ist ein Zusammenschluss von freien und institutionellen Trägern für die Bundesländer Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Niedersachsen und Bremen. Wir verstehen uns als Forschungs- und Fortbildungs-Plattform für Lehrer_innen aller Schulformen und Mitarbeiter_innen in der Kinder- und Jugendarbeit, für Student_innen und Wissenschaftler_innen im Bereich Erziehungs-, Politik- und Sozialwissenschaft sowie der Friedens- und Konfliktforschung (Selbstverständnis),
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedenserziehung
Friedenserziehung, auch Friedenspädagogik[1] oder Friedensbildung, ist eine bewusste Erziehung zum Frieden. Sie leitet dazu an, alle Gewalt fördernden Muster und Strukturen frühzeitig wahrzunehmen und in konfliktlösendes Verhalten umzuwandeln. Ziel ist die Überwindung des Krieges, ausgehend von der Erkenntnis, dass alle Kriege in den „Köpfen der Menschen“ entstehen (UNESCO, The Nature of Conflict, 1958).[2]
Aufgabenstellung
Bei der Friedenserziehung geht es vor allem um drei Fragenkomplexe, die sich stets neu als Herausforderung stellen. Diese sind als grober Überblick über die typischen Themen der Friedenspädagogik zu sehen:
Der Friedensbegriff: Was sind die Ursachen für Unfrieden und Gewalt? Welche Rolle spielt die menschliche Aggression, welche die sozialen und politischen Verhältnisse? Wie wird Frieden definiert: Abwesenheit von Krieg? Soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte? Wodurch ist Frieden erreichbar: Durch Bewusstseinsveränderung? Durch politische Umwälzungen? Durch Arbeit an den kollektiven Tiefenkulturen? Die Aufgaben der Friedenserziehung im Rahmen von Friedensstrategien: Wie ist das Verhältnis der Friedenspädagogik gegenüber der Friedensforschung bzw. gegenüber den Erziehungswissenschaften? Was sind die Möglichkeiten und Grenzen schulischer Friedenserziehung? Genereller gefasst: Wieweit kann Bildung als Friedensstrategie verstanden werden? Die Inhalte und Methoden der Friedenspädagogik: Wie können die großen politischen Fragen mit der Lebenswelt der Adressaten vermittelt werden? Was trägt Friedenserziehung zur Emanzipation der Lernenden bei? Wie sieht die Balance zwischen einem sachzentrierten und einem schülerzentrierten Zugang aus? Weiter auf der Wikipedia-Webseite...
"Warum eskalieren Konflikte? Wie sieht eine gewaltfreie Konfliktbewältigung aus? Wie funktioniert überhaupt ein gewaltfreies Miteinander? Um diese Themen geht es in der Friedenspädagogik. Der Politikwissenschaftler Uli Jäger von der Berghof Foundation befasst sich mit diesem Thema seit vielen Jahren und hat in Schulen viele Projekte dazu umgesetzt. Im Interview mit dem Schulportal erklärt er, wieso Friedensbildung gerade jetzt – vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine – so wichtig ist, und gibt konkrete Hinweise zur Umsetzung." ....
Frieden verbessert das Klima
Als Arbeitschwerpunkt widmet sich das Konsortiums Ziviler Friedensdienst auch den Thema Klima und Frieden.
Klima-und Friedenspolitik müssen enger verzahnt werden, damit der Klimawandel und seine Folgen konstruktiv angegangen werden können. Dabei spielt Zivile Konfliktbearbeitung eine wichtige Rolle.
Die Folgen des Klimawandels bedrohen schon jetzt den Lebensraum vieler Menschen. Vor allem dort, wo Instabilität und Krisen herrschen, können Spannungen zunehmen. Doch Konflikte bedeuten nicht zwangsläufig Konfrontation. Es besteht die Chance, Kooperationen anzustoßen, um die Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Dabei müssen Friedens- und Klimapolitik ineinandergreifen.
Ohne Frieden kein Klimaschutz Im Umgang mit der Klimakrise geht es um mehr als Umweltschutz, vor allem in Krisenregionen: „Solange bestehende Konflikte eine Gesellschaft destabilisieren, kann sie sich nicht konstruktiv mit Klimaschutz und -anpassungen beschäftigen“, sagt Martin Vehrenberg, Sprecher des Konsortiums ZFD. „Und Konflikte, die durch den Klimawandel verstärkt werden, müssen gewaltfrei geregelt werden, damit nicht noch mehr Leid entsteht.“ Friedensarbeit stärkt die Bereitschaft und die Fähigkeit von Menschen zur Kooperation und öffnet Perspektiven für bessere Lebensumstände. „Zivile Konfliktbearbeitung legt somit einen Grundstein für die Bewältigung der Klimakrise“, sagt Vehrenberg.
Konfliktsensibler Klimaschutz
Entscheidend ist auch, dass Umweltschutzmaßnahmen konfliktsensibel umgesetzt werden. „Wenn Menschen von ihrem Land vertrieben werden, um darauf Wind-und Solarparks zu errichten, wird Klimaschutz Teil des Problems“, so Vehrenberg, „es braucht mit allen Beteiligten durchdachte Ideen.“ Eine besondere Verantwortung haben die Industrienationen, die den Klimawandel maßgeblich verursacht haben. „Die Klimakrise zementiert globale Ungerechtigkeiten“, erläutert Vehrenberg. „Wir brauchen starke Allianzen zwischen den Ländern der nördlichen und der südlichen Hemisphäre. Die Klimakrise können wir nur gemeinsam bewältigen.“
Online-Themenschwerpunkt gibt fundierte Einblicke
Auf der Website des ZFD beleuchtet der Themenschwerpunkt unter dem Motto „Frieden verbessert das Klima“ unterschiedliche Aspekte und Zusammenhänge zwischen Frieden und Klima. Neben Einblicken in die Arbeit des Zivilen Friedensdienstes bietet er Perspektiven von Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis sowie umfangreiche Hintergrundinformationen und eine kommentierte Link-Liste zum Weiterlesen.
Zum Thema "Frieden verbessert das Klima" auf der Website des ZFD
Es gibt vom ZFD auch Unterrichtsmaterial zu Gewaltprävention und ziviler Konfliktbearbeitung (https://www.ziviler-friedensdienst.org/de/material/paedagogisches-material). Das Thema Klimawandel spielt jedoch keine Rolle.
https://friedensbildung-schule.de
"Das Thema Friedensbildung in der Schule wird viel diskutiert. Parteien, Kirchen, Jugend- und Schülerorganisationen, die Friedensbewegung, ... haben dazu ihre Positionen kundgetan. Wir beobachten und dokumentieren diese Diskussion. Unter Dokumentation finden Sie eine Textsammlung zur Hintergrunddebatte um das Thema "Friedensbildung und Schule“. Dort finden Sie auch die Kooperationsvereinbarungen der Bundeswehr mit acht Bundesländern.
Schon 1983 beschäftigte man sich mit Frieden- und Ökologie, Klimaschutz spielte aber noch keine Rolle
1987/88 erschien - ohne Bezug zum Klimaschutz, aber zu Umweltthemen::