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Der Beschluss, BNE als zentralen Bestandteil des Leitbildes der Bildungspolitik der Stadt Osnabrück zu integrieren, wurde auf der Ratssitzung am 16.4.2013 einstimmig gefasst:
1. Die Verwaltung wird beauftragt, an das deutsche Nationalkomitee der UN-Dekade Bildung für nachhaltigen Entwicklung zeitnah einen Antrag für die Auszeichnung der Stadt Osnabrück als „Kommune der Weltdekade Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zu stellen.
2. Die inhaltliche Vorbereitung des Antrages erfolgt durch oder in Kooperation mit dem AK Umweltbildung der LA 21 Osnabrück.
3. Zugleich erklärt der Rat, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung als zentraler Bestandteil des Leitbildes der Bildungspolitik der Stadt Osnabrück gesehen wird.
Anlage 1 (Ratsbeschluss mit Begründung)
Es gibt außerdem in den letzten 15 Jahren mehrere Ratsbeschlüsse, die in einem weiteren Sinne zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt und der dazu notwendigen Öffentlichkeitsarbeit und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung beitragen, z.B.:
Die Antwort findet sich im Wesentlichen bereits in der Antwort zu Frage 2, im Teil 2.III zur Lokalen Agenda 21 und in der Anlage 2.III.1: Innerhalb der Stadtverwaltung beschäftigt sich vor allem der "Fachbereich Stadtentwicklung und Integration" (ehemals "Referat für Stadtentwick-lung und Bürgerbeteiligung") mit der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt. Dieser Fachbereich ist auch für grundsätzliche Fragen der Bürgerbeteiligung und die Lokale Agenda 21 zuständig, in der sowohl im übergeordneten LA21-Forum, als auch in einigen Arbeitskreisen über Nachhaltigkeitsstrategien und konkrete Themen in Osnabrück kontinuierlich diskutiert und gehandelt wird. Zurzeit existieren folgende Arbeitskreise:
Das Agenda-Forum ist die vernetzende Ebene. Neben den Arbeitskreissprecherinnen und -sprechern gibt es aktive Mitglieder von bespielsweise folgenden Organisationen: Arbeitsgemeinschaft der Bürgervereine, Deutscher Gewerkschaftsbund, Entwicklungspolitische Initiativen, Frauenverbände, Kirchen - Religionsgemeinschaften, Städtisches Umweltbildungs-Zentrum (UBZ), Stadtwerke, Umweltverbände, Universität Osnabrück (s. 2.VI.3) und Hochschule Osnabrück (s. 2. VI.4.), außerdem Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen der Parteien im Rat der Stadt, Vertreterinnen und Vertreter der städtischen Verwaltung sowie der Volkshochschule.
Zu den Aufgaben dieses Forums gehören unter anderem die Ziel- und Perspektivendiskussion des Osnabrücker Agenda-Prozesses sowie die Entwicklung von Leitbildern und überprüfbaren Kriterien für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt Osnabrück. Arbeitskreisübergreifende Themen und strategische Dinge werden hier besprochen. Dies ist immer auch ein Prozess von Bildung für nachhaltige Entwicklung - mindestens in einem impliziten oder informellen Sinne. Das Forum spricht auch Empfehlungen aus, die dem Rat zur Beratung und Beschlusslage vorgelegt werden.
Bereits in dem ausführlichen Leitbild der Osnabrücker Lokalen Agenda 21 von 1994 wurde der Bildung – wie in der Agenda 21 von Rio – ein eigenes Kapitel gewidmet (s. Anlagen 2.III.1). Ein eigener Arbeitskreis entstand aus folgenden Gründen später bzw. zunächst außerhalb: der Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrück initiierte zusammen mit dem damals noch relativ neuen ökologisch ausgerichteten Museum am Schölerberg für Natur und Umwelt ein städtisches Umweltbildungszentrum, das dann 1997 mit Anerkennung und Unterstützung des Landes Niedersachsen als Einrichtung des Museum am Schölerberg realisiert wurde. Über einen Beirat, in dem alle wichtigen BNE-Akteure (bis hin zur Universität) vertreten waren, wurde die lokale Vernetzung über das Zentrum praktiziert. Der AK Umweltbildung ist 2002/2003 als Erweiterung und Öffnung für alle Interessierte dieser formellen Konstruktion entstanden und in die Lokale Agenda integriert worden. Das Leitbild des AK Umweltbildung ist eindeutig BNE (s. Anlage 2), es umfasst neben den üblichen Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales als differenzierteres Modell auch die Dimensionen Kultur und Partizipation als Ziel und Methode (s. Webseite http://www.umweltbildung-os.de). Das gleiche Leitbild liegt dem Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrück e.V. zugrunde. Es wurde in den letzten beiden Jahren verstärkt in die Lokale Agenda 21, Verwaltung und auch die Kommunalpolitik ala Anregung hineingetragen.
Konsequenz dieses Leitbildes und der damit verbundenen Praxis war, dass der AK Umweltbildung - unterstützt von Verein für Ökologie und Umweltbildung sowie der Lokalen Agenda insgesamt - seit 2012 die Initiative ergriff und vorantrieb, die Stadt Osnabrück möge sich für die Auszeichnung "Kommune der Weltdekade BNE" bewerben.
Das Projekt Lernen-vor-Ort des Bildungsbüros (s.o.), in dem u.a. einige der oben erwähnten BNE-Organisationen mitarbeiten, trägt vor allem im sozialen Bereich (Bildungsgerechtigkeit) zur Entfaltung von Ansätzen von BNE bei. In dem „Osnabrücker Bildungsbegriff von 2010“ dieses Projektes wird nachhaltige Entwicklung bzw. BNE bereits in ersten Ansätzen erwähnt.
Themenbezogen wird über nachhaltige Stadtentwicklung auch in anderen Abteilungen der Stadt und mit Vertretern der Lokalen Agenda sowie anderen NGOs diskutiert. Dazu gehört insbesondere der Fachbereich Umwelt und Klimaschutz und die dort angesiedelten langfristigen Projekte, die in 2.IV. ausführlich beschrieben und dokumentiert werden (Masterplan 100%Klimaschutz, Lebendige Hase, Boden, Grünes Netz).
Im Sinne des besonderen Profils der Friedensstadt Stadt Osnabrück spielen für nachhaltige Entwicklung etliche interkulturelle und internationale Aktivitäten des Kulturamtes der Stadt sowie des Friedensbüros eine große Rolle. Eine systematische Verknüpfung mit der Lokalen Agenda 21 und dem AK Umweltbildung findet zwar noch nicht statt, es gibt jedoch immer wieder einzelne Kooperationen, die noch weiter ausgebaut werden können.
Achtung: Bei einer Wiederbewerbung sind die folgenden Punkte 5 bis 16 als Fortschrittsbericht einzureichen.
Der AK Umweltbildung der LA 21 hat seit seiner Gründung 2003 ein übergreifendes Konzept für BNE als Leitbild (s. Anlage 2). Es gewinnt - wie in der Antwort zu Frage 4 bereits erläutert - zunehmende Verbreitung. Ziel des AK Umweltbildung ist es, das eigene Leitbild und Konzept, in dessen Mittelpunkt bisher der formelle Bildungsbereich stand, im Dialog mit anderen Bildungsansätzen derjenigen Akteure in Osnabrück, die in diesem Dekade-Kommune-Antrag beschrieben wurden, weiter zu entwickeln und zu verbreiten. Die Lokale Agenda 21 Osnabrück, die die Initiative des AK Umweltbildung für eine Bewerbung der Stadt als Kommune der Stadt bereits 2012 unterstützt hat, lädt im Agenda-Forum immer wieder Dritte ein, um die Vernetzung zum LA21-Prozess herzustellen. Dies ist auch ein Beitrag zur Weiterentwicklung und Verbreitung von BNE. Das Bildungsbüro organisiert im Rahmen des Lernen-vor-Ort-Projektes regelmäßige Bildungs-konferenzen mit Schwerpunktthemen, um Vernetzungen zwischen den unterschiedlichen Akteuren in der Stadt herzustellen. Der auf einer früheren Bildungskonferenz (2010) beschlossene Osnabrücker Bildungsbegriff, der sich bereits ansatzweise auf nachhaltige Entwicklung bezieht, bietet ebenfalls das Potential einer Weiterentwicklung in Richtung BNE. Auch in weiteren Schwerpunktthemen, wie z.B. Klimaschutz, Friedenskultur, Gesundheits-förderung, Fair Trade..., existieren ebenfalls organisatorische Strukturen, in denen die weitere Vorgehensweise auch mit externen Gruppen und engagierten BürgerInnen diskutiert und abge-stimmt. Auch Bildung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung wird dabei praktiziert und konzeptionell fortentwickelt. In einem längeren Dialogprozess und Erfahrungsaustausch könnte ein gemeinsamer Osnabrücker Bildungsbegriff mit dem Leitbild einer Bildung für nachhaltige Entwicklung entstehen - ganz im Sinne des Ratsbeschlusses vom 16.4.2013, der Bildung für nachhaltige Entwicklung zum zen-tralen Bestandteil des Leitbildes der Bildungspolitik der Stadt Osnabrück erklärt.
Über die Antwort auf Frage 5 hinaus ist es im Sinne des Ratsbeschlusses Ziel, BNE Schritt für Schritt in den vorhandenen Praxisbereichen auszubauen und zu stabilisieren sowie in neue Praxisfelder zu implementieren, die zum Teil noch kein bewusstes und/oder klares Verständnis von nachhaltiger Entwicklung bzw. von BNE haben. Es geht also darum, die bestehende vielfältige 'BNE-Landschaft' durch Vernetzung und Kooperation gemeinschaftlich weiter zu entwickeln bzw. der vorhandenen Bildungslandschaft konzeptionell und praktisch Schritt für Schritt ein deutlicheres BNE-Profil zu geben. Zum einen ist eine solche Perspektive notwendige Voraussetzung von umfassender Partizipation für die Stadtentwicklung und von kommunaler Demokratie, zum anderen ist dieses Ziel ein Beitrag zum Menschenrecht auf umfassende Bildung.
Dieses Ziel soll auf mehreren Wegen schrittweise in den kommenden Jahren erreicht werden:
a. Verstärkte Fortsetzung von laufendenden oder neuen Aktivitäten der Akteure in Richtung BNE
b. Bestandsaufnahme der vorhandenen Praxis hinsichtlich BNE
c. Bekanntmachung der Bestandaufnahme - Web-Portal www.bne-osnabrueck.de
d. Entwicklung von gemeinsamen Perspektiven und einem allgemeinen Osnabrücker Bildungsbegriffs als Rahmenkonzept für eine Orientierung an BNE
e. Verstärkte Vernetzung und Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure bzw. Akteursgruppen und Netzwerke als 'BNE-Landschaft'
zu a. Fortsetzung von BNE-Aktivitäten: Dies wurde für viele der in der Antwort zu Frage 2 beschriebenen Akteure der sechs Typen bereits ausführlich beschrieben und ist zunächst die Aufgabe der Akteure.
Selbstverständlich gilt dies für die BNE-Hauptakteure, so soll z.B. von Seiten des AK Umweltbildung und des Vereins f. Ökologie und Umweltbildung die bewährte Praxis fortgesetzt, verbessert und ausgebaut werden:
Ähnliches gilt für die anderen BNE-Hauptakteure, insbesondere das städtische Umweltbildungs-zentrum im Museum am Schölerberg.
Dazu kommen auch die Bildungsaktivitäten mit entwicklungspädagogischer/globaler, friedenskultureller/-pädagogischer, interkultureller oder partizipatorischer Ausrichtung (z.B. Jugend- und Kinderparlament), für die es z.T. bereits kleine schulische Netzwerke gibt. Auch in den erwähnten Schlüsselbereichen nachhaltiger Stadtentwicklung von Osnabrück (z.B. Mobilität, Gesundheit, Stadtnatur, Boden, Gewässer, Abfall, Energie,..) werden die jeweiligen Akteure ihre Maßnahmen und die begleitende Öffentlichkeit- und Bildungsarbeit fortsetzen, ebenso die sonstigen Aktivitäten aus der Stadtverwaltung. Nicht zuletzt gilt dies für Schulen, Kitas, die VHS, die Universität und die Hochschule, die sich zunehmend an nachhaltiger Entwicklung orientieren.
b. Bestandsaufnahme der vorhandenen Praxis hinsichtlich BNE
Um neue und übergreifende Maßnahmen (BNE-Plan) entwickeln zu können, soll zunächst einmal eine umfassende und präzise Bestandsaufnahme bisheriger Aktivitäten und seiner Potenziale für eine kommunale BNE gemacht werden. Dazu leisten die noch nicht vollständig abgeschlossenen Recherchen zu dem vorliegenden Antrag, einen ersten wichtigen Beitrag. Diese Recherchen wurden vom AK Umweltbildung durchgeführt und zwar in Kooperation mit der Verwaltung und allen erwähnten Akteuren, insbesondere mit dem Fachbereich Stadtentwicklung und Integration. Dabei wurden mit fast allen Akteuren kurze Gespräche geführt. Bei der weiteren Bestandaufnahme werden noch weitere Bereiche berücksichtigt, z.B. städtische Naturschutz und Landschaftsplanung und Betriebe, die sich an Prinzipen der Nachhaltigkeit orientieren.
c. Bekanntmachung der Bestandaufnahme - Web-Portal
Nach dieser Bestandsaufnahme, die eine Erfassung der vielfältigen Vernetzungsstrukturen einschließen soll (s. auch Antwort zu Frage 9b), plant der AK Umweltbildung die gewonnenen Rechercheergebnisse auf der neuen vom AK Umweltbildung eingerichteten, übergreifenden Webseite http://www.bne-osnabrueck.de unter den beteiligten Akteuren und gegenüber der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Dieses Osnabrücker BNE-Portal soll auch der weiteren Vernetzung dienen.
d. Entwicklung von gemeinsamen Perspektiven - Formulierung eines allgemeinen Osnabrücker Bildungsbegriffs als Rahmenkonzept für eine Orientierung an BNE
Zur Konkretisierung dieses Schrittes bedarf es zunächst der Diskussion bei und zwischen den Akteuren. Dafür sind geeignete Formen zu entwickeln. Regionale Bildungskonferenzen, wie sie im Projekt Lernen-vor-Ort in den letzten Jahren regelmäßig durchgeführt wurden, könnten dafür ein Instrument für BNE-Entwicklung sein.
Die Bemühung um die Anerkennung der Stadt als Kommune der UN-Weltdekade BNE werden sich durch die Bestandsaufnahme und eine erfolgreichen Auszeichnung als Dekade-Kommune in einer erhöhten Sensibilisierung für die Bedeutung von BNE niederschlagen und in einer verstärkten Bereitschaft darüber in Diskussionen über eigene und gemeinsame BNe-Perspektiven einzutreten. Dies ist eine einmalige Chance, die es zu nutzen gilt.
Dazu wird ein Leitbild BNE für die Stadt Osnabrück von der LA21/AK Umweltbildung entwickelt, das wie eine Selbstverpflichtung den weiteren Aktivitäten der Stadt zugrunde gelegt werden soll (gemäß Ratsbeschluss vom 16.4.2013). Für ein solches Leitbild sollen die verschiedenen Akteure in der Stadt gewonnen werden, die es in ihrer jeweiligen Praxis verstärkt umsetzen und auch durch Kooperation neue Perspektiven kennen und praktizieren lernen wollen.
e. Verstärkte Vernetzung und Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure bzw. Akteursgruppen und Netzwerke als 'BNE-Landschaft'
Eine solche entwickelte kommunale bzw. regionale BNE-Landschaft mit neuen Kooperations- und Vernetzungsperspektiven soll ein wesentliches, mittelfristig zu erreichendes Ergebnis des Schrittes d. sein, an dem sich möglichst viele kooperationsinteressierte Akteure beteiligen sollen. Es gilt zum Vorteil der jeweiligen Beteiligten Synergieeffekte zu nutzen. Die Kooperationen sollen so gestaltet werden, dass eine gegenseitige inhaltliche und konzeptionelle Bereicherung dadurch gewährleistet wird, dass aus unterschiedlichen Perspektiven an gemeinsamen Fragestellungen gearbeitet wird.
Um eine vertiefte Bestandsaufnahme und erste Schritte in Richtung der genannten und zu entwickelnden anspruchsvollen Ziele einer allmählich zu entwickelnden BNE-Landschaft umsetzen zu können, bedarf es jedoch zusätzlicher finanzieller und personeller Ressourcen. Diese sollen durch Kooperationen, Drittmittel oder Sponsoren gewonnen werden.
Dies wurde in den umfangreichen Antworten aller beteiligten Akteure zu Frage 2 und den zahlreichen Anlagen bereist ausführlich und differenziert dargestellt.
Das wichtigste Instrument dafür ist die von der Stadt seit etwa 20 Jahren unterstützte Lokale Agenda 21 mit ihren Arbeitskreisen und dem Agendaforum. Im engeren Sinne auf BNE bezogen haben sich der AK Umweltbildung und die in ihm vertretenen Organisationen bzw. Einrichtungen (s. 'BNE-Hauptakteure' in 2.I.) in den letzten 10 Jahren intensiv darum bemüht. Indirekt wird die Realisierung dieses Ziels durch die Stadt und durch die NGOs vorangetrieben, die z.T. von der Stadt unterstützt werden, bzw. die für die Stadt bestimmte BNE-Dienstleitungen auf vertraglicher Basis erledigen (z.B. Pädagogische Umweltberatung in Schulen, Pädagogische Energieberatung in Schulen, Schulnetzwerk Lebendige Hase, Fair Trade,...). Außerdem zählen dazu die städtischen Einrichtungen, die Umweltbildung/BNE zu ihrer Praxis zählen (Museum am Schölerberg/Umweltbildungszentrum, Museum Industriekultur, Bildungsbüro, Büro für Friedenskultur, aber auch der Eigenbetrieb Immobilien- und Gebäudemanagement der Stadt Osnabrück oder der Osnabrücker ServiceBetrieb OSB. Ein gutes Modell ist zum Beispiel die "Koordinierungsstelle Schule und Kultur" (s. 2.V.4), die eine wichtige Funktion eines zentralen Service- und Informationszentrums wahrnimmt und dabei am Rande auch Belange von Umweltbildung und BNE berücksichtigt.
Es gibt etliche Netzwerke in Osnabrück, die z.T. wiederum untereinander verbunden sind: Für den engeren Bereich der BNE-Akteure ist dies der AK Umweltbildung. Auf einer weiteren Ebene und damit verknüpft ist dies die Lokale Agenda 21. Weitere Netzwerke sind z.B.: 3-Berge-Projekt, Fair Trade, Aktionszentrum 3.Welt, Gesundheit, ... Zwei spezielle Netzwerke sind die der "Lebendigen Hase" und des damit verbundenen Netzwerkes Schulen für eine Lebendige Hase" sowie der auch nichtschulische Akteure umfassenden "Bachpaten", die mit beantragter Drittmittelhilfe zu einem umfassendenden thematischen regionalen Bildungsnetzwerk zur Lebendigen Hase ausgebaut werden soll (s. 2.I.2). Hinsichtlich der Vernetzung ist dieses Beispiel hier besonders erwähnenswert, weil sich laut Konzept über zehn, sehr unterschiedliche Einrichtungen und Organisationen beteiligen: die Universität Osnabrück, das Zentrum für Lehrerbildung /Kompetenzzentrum an der Universität (als nds. Fortbildungseinrichtung), das Studienseminar Osnabrück, die Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAZ), der Verein zur pädagogischen Arbeit mit Kindern aus Zuwandererfamilien (VPAK) e.V., das Zentrum für Lehrerbildung , Lernen vor Ort Bildungsbüro Osnabrück, Unterhaltungsverband Nr. 96 „Hase-Bever“, der Naturschutzbund Osnabrück, Natur unterwegs e.V., Umweltbildungszentrum Osnabrück – Umweltmobil Grashüpfer und als Hauptkooperationspartner der Stadt der Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrück e.V.
Auch im Bereich der Vernetzung hat die Bestandsaufnahme und deren Veröffentlichung (u.a. auf der neuen Webseite http://www.bne-osnabrueck.de eine wichtige Aufgaben zu erfüllen, Vernetzungsstrukturen bekannt zu machen (s. Antwort zu Frage 7). Dadurch kann eine verbesserte Form der weitergehenden Vernetzung und Kooperation diskutiert und vorangetrieben werden. Das geplante umfassendere Bildungsnetzwerk zur Hase könnte auch Vorbild für ein umfassenderes BNE-Netzwerk bzw. eine Osnabrücker BNE-Landschaft sein.
Eine in vielen Projekten und den genannten Netzwerken gewählte Methode der Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung besteht in dem Aufbau und der Pflege von Webseiten. So hat der AK Umweltbildung eine Hauptseite und sechs thematische Webseiten, der Verein für Ökologie und Umweltbildung hat für alle seine laufenden Projekte mehr als 10 umfangreiche Webseiten. Die Agenda 21 ist auch auf der Webseite der Stadt präsent und hat eine eigene Subdomain http://www.agenda.osnabrueck.de. Auch fast alle anderen Akteure und Projekte haben eigene Webseiten oder finden sich, wenn es sich um städtische Akteure handelt, auf der Webseite der Stadt.
Die neue Webseite http://www.bne-osnabrueck.de soll alle diese Webseiten vernetzen, sie an zentraler Stelle besser wahrnehmbar und erreichbar machen.
Außerdem sind weitere Maßnahmen zu nennen: Pressearbeit (s. z.B. die Dokumentation der Presseveröffentlichungen zur LA 21 in den Anlagen 2.II.1, Aktionstage /Nachhaltigkeitstage, Publikationen wie Broschüren oder Flyer der meisten Akteure der vorhandenen Praxis hinsichtlich BNE (s. Anlagen 2.I-2.VI zu den Antworten zur Frage 2), Präsenz bei geeigneten Veranstaltungen usw.
Ein besonderes Element von Öffentlichkeitsarbeit besteht darin, dass die Agenda 21 und ihre Arbeitskreise jeden Monat eine einstündige Radiosendung bei OSRADIO selbst gestalten. Dieses Bürgerradio hat selbst ausgezeichnete Dekadeprojekte durchgeführt (s. auch 2.II.4).
Anlage: CD mit einer Auswahl von Sendungen der LA 21
Die bestehende Kooperation zwischen Vertretern der Universität und der Hochschule Osnabrück und der burjatischen Universitäten und Hochschulen wird zur Zeit vertraglich gefestigt und ausgeweitet.
Die Antworten zu Frage 2 zeigen etliche Beispiele die vielfältige Unterstützung von Aktivitäten durch die Stadt.
Dies trifft vor allem auf die Schwerpunktbereiche in der Antwort auf Frage 11 im Kontext der seit 20 Jahren aktiven Lokalen Agenda 21 zu, in der Bildung als eigener Arbeitskreis erfolgreich vertreten ist sowie die bereits stark vernetzte Osnabrücker Bildungslandschaft. Modellcharakter hat auch die Tatsache, dass (Bildung für) nachhaltige Entwicklung breiter verstanden wird als meistens üblich, aufgrund der starken Berücksichtigung der (friedens-)kulturellen sowie der internationalen/globalen Dimensionen (zum Teil Globales Lernen bezeichnet). Modellhaft ist auch die Bildungskonferenz des Projektes Lernen vor Ort sowie diverse Beiräte, wie z.B. Beirat für den Masterplan 100%Klimaschutz.
Die LA21 ist in allen Beiräten und Beteiligungsgremien von Anfang an beteiligt
Positive Effekte hinsichtlich Bewusstsein, Verhalten/Handeln und entsprechenden Kompetenzen erwartet die Stadt Osnabrück vor allem die durch die oben erwähnten Projekte, die sie selbst durchführt oder unterstützt, z.B.
Die verschiedenen in Frage 2 erwähnten Akteure und Netzwerke machen ihre jeweils eigene Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehören insbesondere die unterschiedlichen Webseiten - sowohl Unterseiten der Stadt Osnabrück und/oder eigenständige Webseiten mit gegenseitigen Verlinkungen, aber auch die Pressearbeit. Die Lokale Agenda 21 hat eine eigene Webseite (www.agenda.osnabrueck.de), die primär Überblicksfunktion hat.
Eine relativ einheitliche Präsentation (Flyer, Rollups,..) kennzeichnen die Arbeitskreise und Aktivitäten der Lokalen Agenda 21, die vom zuständigen Fachbereich Stadtentwicklung und Integration gewährleistet wird.
Seit fast 10 Jahren findet einmal im Monat eine einstündige Radiosendung (Osradio) statt, die von den Arbeitskreisen zu ihren Themen oder zu anderen Themen nachhaltiger Stadtentwicklung und überregionaler/internationaler Aktivitäten ehrenamtlich durchgeführt wird.
Für den Bürgerbeteiligungsprozess zur nachhaltigen Entwicklung (Lokale Agenda 21 Osnabrück) wurde ein Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit mit Corporate Design zugrunde gelegt. Außerdem haben Studierende der Hochschule Osnabrück, Standort Lingen, ein Kommunikationskonzept erarbeitet, das Impulse für die weitere Arbeit gab
Anlagen 14: CI LA21 und Kommunikationskonzept Mersinger?
Die zahlreichen oben erwähnten Aktivitäten richten sich an jeweils unterschiedliche Zielgruppen, die in den Anlagen zu den oben erwähnten Akteuren und Projekten näher beschrieben sind. Insgesamt werden die meisten Zielgruppen erreicht - von Kleinkindern in Kitas bis zu Senioren. Die Bereiche formeller und nonformaler Bildung in den öffentlichen Bildungseinrichtungen und bei freien Akteuren (Einrichtungen und Angebote von Vereinen u.ä.) sind einbezogen genauso wie der informelle Bereich (z.B. Freizeit). Nicht zu vergessen die allgemeine Öffentlichkeit oder von konkreten Maßnahmen betroffene Bürger. Viele Akteure planen hinsichtlich ihrer Aktivitäten Erweiterungen ihrer Zielgruppen ...
Etliche Aktivitäten und Vernetzungen gehen über die Stadtgrenzen in den Landkreis hinaus, insbesondere wenn es vom Thema her notwendig ist (z.B. Klimaschutz, der auch beim Landkreis als Projekt 100%Klimaschutz betrieben wird) oder beim Thema nachhaltige Mobilität. Auch der AK Umweltbildung schreibt seine Wettbewerbe auch für den nahen Umkreis der Stadt aus. Das Netzwerk Lebendige Hase kooperiert mit Bildungseinrichtungen, Initiativen und Verbänden im Landkreis (Unterhaltungsverband U 96,Verein zur Revitalisierung der Haseauen, Gymnasium Quakenbrück...)
Es gibt auch etliche Aktivitäten und Projekte, die in überregionale, bundesweite oder internationale Zusammenhänge eingebunden sind. Ein noch nicht genanntes Beispiel ist die Lebendige-Hase und das zugehörige Schul- bzw. Bildungsnetzwerk. Die Träger und Akteure (Stadt Osnabrück, Verein für Ökologie und Umweltbildung, einzelne Personen) dieser Projekte arbeiten im bundesweiten Verein FluR e.V. (Fließgewässer im urbanen Raum) mit, den sie mitgegründet haben. Ziel ist hier bundesweite Vernetzung (s. http://www.netzwerk-flur.de).
Die LA21 Osnabrück wurde als dauerhafter Bürgerbeteiligungsprozess zur nachhaltigen Entwicklung gemäß der Rio-Beschlüsse (Agenda 21) vom Rat der Stadt 1994 beschlossen und in der Verwaltung der Stadt verankert (zurzeit Fachbereich Stadtentwicklung und Integration). Die LA 21 ist seit seiner Gründung und auch für die Zukunft ein bürgerschaftlicher Prozess, der die Stadtentwicklung unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit kritisch und konstruktiv begleitet. Aktuell gibt es bürgerschaftliche Initiativen, die politische und finanzielle Unterstützung durch die Verwaltung zu verstärken.
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Die Friedensstadt Osnabrück hat sich bereits 1994 mit Ratsbeschluss der Lokalen Agenda 21 als dauerhaften Prozess verpflichtet. Im Leitbild, das sich zu vielen Schlüsselthemen einer nachhaltigen Stadtentwicklung und Kommunalen Entwicklungszusammenarbeit äußert, wird die Rolle der Bildung betont. Dieser erste Ansatz einer BNE wurde vom städtischen Umweltbildungszentrum und ab 2003 vor allem vom AK Umweltbildung sowie weiteren Akteuren intensiv weiterentwickelt und in die Praxis umgesetzt. Diese Akteure sprechen unterschiedlichste Zielgruppen von Kindern bis Senioren an. 37 Projekte und Organisationen, darunter vor allem der AK Umweltbildung der LA 21 erhielten inzwischen die Auszeichnung der UN-Dekade BNE ein oder mehrfach. In der Verwaltung ist der LA21 Prozess im Fachbereich Stadtentwicklung und Integration in Kooperation mit den jeweiligen Fachbereichen (Kompetenz für einzelne Arbeitskreise) verortet. So wird sichergestellt, dass der bürgerschaftliche Prozess der LA21 die Stadtentwicklungsprozesse in Osnabrück frühzeitig begleitet. Die LA21 wird in alle strategischen Themen und Projekte frühzeitig eingebunden, wie z.B. Beirat Neumarkt (Zentrum von Osnabrück), Beirat Bürgerhaushalt und gestaltet Bürgerbeteiligungsprozesse zu größeren Themen direkt mit, wie z.B. Einrichtung einer Freiwilligen-Agentur und eines Kinderbüros. In all diesen Aktivitäten spielt Partizipation, Öffentlichkeitsarbeit und Bildung eine zentrale Rolle. Dies gilt auch für Projektbereiche, wie z.B. Lernen vor Ort, die Fluss-Renaturierung Hase, der Masterplan 100% Klimaschutz, Mobilität 2030, Gesundheitsförderung, Friedenskultur, Kultur und Museen, Partnerstädte sowie eigenständige Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen. In vielen Bereichen sind Netzwerke entstanden, an denen sowohl städtische Stellen als auch bürgerschaftliche Organisationen beteiligt sind. Insgesamt gibt es eine entwickelte Bildungslandschaft, die sich zunehmend an BNE orientiert. Die Stadt Osnabrück ist außerdem 1993 dem Klimabündnis, 1995 der Aalborg-Charta und 2001 dem Europäischen Bodenbündnis beigetreten. Osnabrück wurde 2010/verlängert 2013 als Fair Trade Town ausgezeichnet. Die Stadt Osnabrück beabsichtigt die Auszeichnung als weitere Selbstverpflichtung allen Aktivitäten der Stadt zugrunde zu legen und die Vernetzung mit den diversen Akteuren in diesem Sinne weiter auszubauen.
Achtung: Bei einer Wiederbewerbung sollte hier eine Überarbeitung erfolgen:
Ort, Datum, Unterschrift und Name des Oberbürgermeisters Ihrer Stadt