Mit Erlass vom 03.09.2002 wurde in Niedersachsen der Lernbereich „Mobilität" in allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen eingeführt und zugleich die alten Rahmenrichtlinien für Verkehrserziehung aus dem Jahre 1985 aufgehoben.
Das Niedersächsische Landesamt für Lehrerbildung und Schulentwicklung (NiLS) hat im Auftrage des Niedersächsischen Kultusministeriums dieses Modell mit Lehrkräften aus allen Schulformen in mehrjähriger Arbeit entwickelt. Das Konzept integriert Inhalte bisheriger Verkehrserziehung, strebt aber eine grundlegende Neuorientierung in Theorie und Praxis an.
Ziel des Curriculums ist es, Lerninhalte der „Mobilität“ in die Rahmenrichtlinien ausgewählter Fächer zu integrieren (reduzierte Fächerintegration). Damit soll diesem Lernbereich eine fachimmanente und Fächer übergreifende Systematik und Kontinuität gegeben werden.
Auf der Website des Kultusministeriums steht: "Im Mittelpunkt der Bezugsfelder „Verkehr" und „Umwelt" steht der Mensch. Mobilität definiert sich nicht allein über das Verkehrsmittel „Auto" und befriedigt auch nicht die individuellen Bedürfnisse einer motorisierten Verkehrsteilnahme. Es geht um verantwortliches Denken und Handeln unter dem Leitbild der „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung" (Agenda 21), um Fragen, wie die Mobilität erhalten werden kann, ohne das Leben nachfolgender Generationen zu gefährden. Das Phänomen „Verkehr" steht mit seinen vielfältigen Vernetzungen für ein komplexes Thema, das gesellschaftlich und global in einem größeren Zusammenhang gesehen werden muss. Da die tradierte Verkehrserziehung diese Ansprüche nur punktuell umsetzen kann, hat Niedersachsen den Lernbereich „Mobilität" eingeführt. Dieser Lernbereich beinhaltet fächerübergreifendes Lehren und Lernen, vernetztes und integratives Denken und entwickelt Fähigkeiten zu einer sicherheits-, sozial- und umwelt- (gesundheits-)bewussten Teilnahme am Mobilitätsgeschehen. In seiner Kontinuität und Vernetzung zu anderen Fächern ist es als durchgängiges Spiralcurriculum, vom Primarbereich bis zum Sekundarbereich II, zu verstehen."
zur Website curriculum-mobilitaet.de
Seit mehreren Jahren wird das Curriculum weiterentwickelt, insbesondere stärker mit den Ziele von BNE verknüpft. Die vorleiegenden Neufassungen der Ziele und Baueteine sind jedoch noch nicht vom Kultusministerium genehmigt und für die Webseite freigegeben worden.
Die Fortbildungsveranstaltung am 5.2.2013 (s. Päd. Angebote) wird sich jedoch auf Teile der aktuellen Version beziehen.