Grundlegend für die Berücksichtigung dieses Zusammenhangs ist das Verhältnis von Kultur und Nachhaltiger Entwicklung. Eine wichtige weltweite Diskussion dazu ist die über kulturelle Vielfalt und die als Entwurf vorliegende UNESCO-Konvention (s. hier)
Interkulturelles Lernen (in welcher Konzeption und Bezeichnung auch immer) ist bisher kaum Bestandteil von BNE-Konzepten, allenfalls im Rahmen entwicklungspolitischer Bildung/Globalen Lernens. Dies ist eigentlich erstaunlich, denn nachhaltige Entwicklung kann sowohl auf regionaler Ebene angesichts 'multikultureller Situationen', als erst recht auf globaler Ebene ohne interkulturelle Verständigung nicht erfolgreich sein.
Auch in der Umweltbildung gibt es noch kaum interkulturelle Ansätze (vgl. Text "Interkulturelle Umweltbildung")
Andererseits haben sich die verschiedenen Konzepte eines interkulturellen Lernens bzw. einer Interkulturellen Bildung (Themenfeld Interkulturelle Bildung), die in den letzten 30 Jahren entwickelt wurden, nicht mit ökologischen Fragen oder der nachhaltigen Entwicklung beschäftigt (s. Aufsatz von Nestvogel (pdf-Datei), sie waren sozial oder allenfalls ökonomisch orientiert. (ev. interessanter Literaturhinweis: Friede den Völkern. Nachhaltigkeit als interkultureller Prozess, 2003). Stärker trifft dies für das Globale Lernen zu (s.o.).
Eine anderer neuerer Diskurs, der auch für BNE interessant sein dürfte, ist der Diskurs über Transkulturalität und transkulturelle Bildung
Bei der Suche nach Konzepten und Praxisprojekten kann auch im Bereich des Globales Lernens recherchiert werden, dann jedoch unter dem Schwerpunkt ökologischer Aspekte und Beispiele ("Zur Bedeutung ökologischer Aspekte beim Globalen Lernen").
Eine kurze theoretische Einführung bietet mein gleichnamiger Aufsatz?, der im Rahmen des deutsch-russischen Buches "Bildung für nachhaltige Entwicklung-Interkulturelle Erfahrungen" (hg. Gerhard Becker und Nina Dagbaeva), Ulan-Ude, Osnabrück 2009 (in Druck) erscheint (Inhaltsverzeichnis?).
Sehr innovativ sind die Projekte der interkulturell-umweltpädagogischen Arbeitsstelle Weltbilder, bei denen vor allem die künstlerische Seite und ganzheitliche Herangehensweisen eine große Rolle spielen. |
Seit einigen Jahren gibt es eine Kooperation zwischen Osnabrück (AK Umweltbildung der LA 21 und Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrück) und der russischen Republik Burjatien in der Ostsibirischen Baikalregion. Im Mittelpunkt steht interkulturelle BNE/Umweltbildung, seit 2007 jährlich auch auf der Ebene des Jugend- und Schüleraustausches (siehe Homepage).