Stand 2010:
Seit 1980 ist Umweltbildung eine zentrale, fächerübergreifende Bildungsaufgabe des allgemeinbildenden Schulwesens in Deutschland ("Umwelt und Unterricht": Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 17.10.1980 zur schulischen Umwelterziehung). Darüber hinaus ist sie inzwischen unbestrittene Aufgabe des gesamten Erziehungs- und Bildungswesens, von der familiären Erziehung über die vorschulische, schulische Bildung und außerschulische Bildung, der beruflichen Bildung und Weiterbildung, der Hochschulbildung, der Bildung in den Massenmedien, durch öffentliche Kommunikation, informeller Bildung usw.
Hauptgrund dieser pädagogischen Entwicklung sind die seit den 70er Jahren - sowohl in Deutschland als auch international - gesellschaftlich immer bewußter geworden Umweltprobleme, d.h. die zunehmenden Probleme des individuell-menschlichen und gesellschaftlichen Umgang mit Natur und Umwelt.
Im Laufe ihrer etwa 30jährigen neueren Geschichte wurden zahlreiche, sehr unterschiedliche Konzepte mit verschiedenen Bezeichnungen entwickelt. Inzwischen sind - untereinander sehr ähnliche - pluralistische Rahmenkonzepte entstanden, die die ursprünglich konkurrierenden Konzepte und Zielsetzungen als Dimensionen enthalten und im Wesentlichen integrieren. Dabei wurden auch einige allgemeine Zielsetzungen von (schulischer Allgemein)Bildung in neuere Umweltbildungskonzepte aufgenommen.
Umweltbildung hat zwar hinsichtlicher ihrer Verankerung, Verbreitung und konzeptionellen Realisierung in der Schule immer noch große Defizite, im Vergleich zu den anderen fächerübergreifenden Lernfeldern/"Problemfeldpädagogiken" wie Interkulturelles Lernen, Globales Lernen, Friedenspädagogik u.a. ist dennoch wohl die erfolgreichste "Problemfeldpädagogik". Mit "Problemfeldpädagogiken" werden mehr oder weniger etablierte pädagogische Fachrichtungen bezeichnet, die sich mit gesellschaftlichen Problemfeldern beschäftigen. Auf einige von ihnen wird auf dieser Website insoweit eingegangen, als es (potentielle) Querverbindungen zur Umweltbildung und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung gibt.
Seit einigen Jahren findet weltweit ein Paradigmenwechsel der Umweltbildung in Richtung eines umfassenderen Konzeptes "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung" (s. gleichnamiger 2. Teil der LV im folgenden Sommersemester), die als ein besonderes Kennzeichen systematisch ökologische Aspekte mit sozialen, ökonomischen und kulturellen Aspekten zu verbinden versucht. In der Debatte über diesen Paradigmenwechsel geht es u.a. darum, ob Umweltbildung noch eine Existenzberichtigung hat, in dem man sie nun im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung verortet. In der Praxis ist jedenfalls der Begriff Umweltbildung immer noch sehr verbreitet ...
Diese Website wird im Sommer 2007 mit dem Thema Bildung für eine nachhaltige Entwwicklung erweitert. An dieser Stelle kann nur auf einige Link-Hinweise auf der Startseite von www.nachhaltigkeitsbildung.de verwiesen werden!
Als einige der Hauptrichtungen der (früheren) Umweltbildung, die man als Dimensionen einer modernen, integierten allgemeinbildenden Umweltbildung vestehen kann, seien hier erwähnt. Sie haben auch unter dem Aspekt einer nachhaltigen Entwicklung weiterhin eine, wenn auch veränderte Bedeutung als Teildimensionen einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung:
Umweltbildung in anderen Ländern (weitere Informationen)
Nicht berücksichtigt sind hier Richtungen der Umweltbildung, die anderen, z.B. berufsbildenden Bildungsbereichen oder der familiären Erziehung entstammen.