Was ist Community Education?

Community Education ist vor allem dadurch zu charakterisieren, dass Schule und Gemeinwesen zusammengebracht wird und Lernen in Blick auf lokale und regionale Entwicklungen gestaltet wird, so dass die Lebensqualität des Einzelnen und des Gemeinwesens gesteigert werden kann.
Das Konzept Community Education will die Schule mit dem Gemeinwesen wie Jugendarbeit oder Erwachsenenbildung zusammen bringen. Es soll nicht mehr alles voneinander getrennt und isoliert stehen sondern in Zusammenarbeit entstehen.
Das Konzept Community Education hat sich verschiedene Aspekte oder auch Prinzipien zu Eigen gemacht, die es definieren und charakterisieren sollen. Diese Prinzipien bilden die Grundlage für die heutige Praxis der Community Education.
„Dual use“ ist eines der wichtigsten. Damit ist die gemeinsame und vielseitige Nutzung schulischer Ressourcen durch die Gemeinde gemeint. Beispielsweise werden in den Klassenräumen Abendkurse für Erwachsene gehalten oder die gemeinsame Benutzung der Schulcomputer.
Ein weiterer Begriff ist Community Development kurz gesagt kann man es so beschreiben, dass die Mitglieder einer Gemeinschaft sich gegenseitig helfen und Probleme gemeinsam anfassen. Nicht nur auf den schulischen, sondern auch auf den wirtschaftlichen politischen Bereich bezogen. Dies soll auch zur Stärkung und Entwicklung der Persönlichkeit der Mitglieder und ihren Beziehung zu einander führen.
„Lifelong Learning“: lebenslanges Lernen soll einerseits bedeuten, dass jeder das Recht hat, für sich selbst zu entscheiden wann und wie lange er Lernen möchte. Man soll nicht mehr an das starre System gebunden sein, indem man erst in der Schule eine Bildung erhält, dann einen Job annimmt und schließlich in den Ruhestand geht. Man soll zu jederzeit die Möglichkeit haben zu lernen. Außerdem soll jeder das Recht der Chancengleichheit erhalten. Auch ältere Generationen sollen gleiche Bildungschancen wie die jüngere Generation erhalten.
Es sollte ein periodischer Wechsel zwischen Beschäftigungssystem und Ausbildungssystem stattfinden, um so einen Wechsel zwischen Ausbildung und anderen Formen des Lernens während der gesamten Lebensdauer gewährleistet ist.
Multikultureller Ansatz: In immer mehr Schulen und Gemeinden gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Nationalitäten. Auch dieser Aspekt sollte in die Community Education mit aufgenommen werden. Die verschiedenen kulturellen Unterschiede, ob nationale oder religiöse sollten berücksichtigt werden. Die verschiedenen Kulturen und dessen Normen und Werte sollten kennen gelernt werden. Gegenseitige Toleranz und die Gleichwertigkeit der verschiedenen Nationalitäten ist von großer Bedeutung. Beispielsweise sollten Klassenräume den Nationalitäten angepasst sein Poster verschiedener Herkunft oder Gegenstände aus den verschiedenen Kulturen sollten wieder zu finden sein.
Community Education kann am besten in der Community School ansetzen. Diese teilt sich auf in den schulischen Pflichtbereich und den nach Neigung und Bedürfnis genutzten Bereich für alle Mitglieder der Gemeinde.
So könnte die Schule für zahlreiche Kurse genutzt werden. Am frühen Vormittag könnten Spiel- und Bastelgruppen stattfinden oder am Abend ein Seniorenclub. Aber auch Kurse zur Weiterbildung Erwachsener könnte angestrebt werden.
Im Zusammenhang mit Community Education spricht man auch oft von der „Öffnung der Schule“ denn,
  • Die Schule wird zu einem multifunktionalen und sozi- kulturellem Zentrum. Nicht nur die Bildung, sondern auch Kultur, Geselligkeit, Sport und Freizeit wird hier gefördert
  • Laienpädagogen aus dem bekannten- oder Freundeskreis werden als „Experten“ in den Unterricht einbezogen. (z.B. Jäger für Forstwirtschaft)
  • Kooperation zwischen Schule- Sozialpädagogik/Jugend und Sozialarbeit, um damit eine Öffnung der Schule gegenüber der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen mit ihren eigenen Verhaltenweisen, sozialen Problemen und Gefährdungen
  • Verknüpfung von Lernorten
  • Entwicklung von Lehrplänen, die verstärkt die lebensgeschichtlichen Hintergründe, Interessen, aktuelle Ereignisse und die jeweilige Umwelt berücksichtigen
Seite zuletzt geändert am 09.04.2006 17:08 Uhr