Zwischenbilanz 2000 des Vereins (Teil 2)

Vorgeschichte und erste Phase von NUSO an der Universität Osnabrück

Zur Vorgeschichte von NUSO gehört der Aufbau eines neuen wissenschaftlichen Arbeitsbereiches Umweltbildung, der vor über 20 Jahren begonnen hat und der ab 1994 vom Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften Umweltbildung und Regionales Lernen genannt wurde (2) Wenn hier und in einem weiteren Abschnitt Aspekte der Entwicklung von NUSO dargestellt werden, dann erfolgt dies einleitend in kurzer Form und aus meiner Perspektive als Initiator und Projektleiter. Etwas ausführlicher und mit Bildern versehen wird Günter Terhalle die Entwicklung aus seiner Perspektive, der eines Mitarbeiters darstellen, der mit NUSO von Anfang an und fast die ganze Zeit über un-terschiedliche Arbeitsverhältnisse (ABM, Zeitstelle, Werkverträge u.a.) sowie ehrenamtliche Tätigkeit verbunden war.

In den 70er Jahren wurden weltweit nicht nur zunehmend Umweltprobleme erkannt und als politische Probleme verstanden, sondern es wuchs auch die gesellschaftliche Bedeutung der pädagogischen Vermittlung von Umweltproblemen. So erklärte in der damaligen Bundesrepublik Deutschland die Kultusministerkonferenz im Oktober 1980 die Umwelterziehung zur allgemeinen Aufgabe der Schule, und in den folgenden Jahren wurde Umweltbildung zu einem wichtigen Auftrag für alle Bildungsbereiche. Schon vorher, spätestens ab etwa 1978 begann ich im Rahmen meiner universitären Tätigkeit damit, Umweltbildung (3) als einen neuen Arbeitsschwerpunkt aufzubauen; schließlich mußten meiner Auffassung nach die Studentinnen und Studenten, insbesondere im Lehramtsbereich, auf ihre spätere berufliche Aufgabe vorbereitet werden. Schon bald machte ich in meinen Lehrveranstaltungen positive Erfahrungen mit konkreten Umweltthemen aus der Region, z.B. Probleme der Grundwasserabsenkung im Kontext der Wasserversorgung, der umstrittene Bau der Autobahn A 33 im Osnabrücker Raum, Grünanlagen in der Stadt, Haseverschmutzung u. a. Solche Themen erzeugten hohe Motivation bei den Teilnehmenden der als Projekte durchgeführten Lehrveranstaltun-gen und wurden in der Regel mit großem Engagement durchgeführt, zum Teil weit über das jeweilige Semester und die jeweilige Lehrveranstaltung hinaus. Gleichzeitig zeigten sich Grenzen solcher Projekte unter dem Aspekt einer inhaltlichen Ergebnisorientierung. Die im Rahmen der Lehrveranstaltung zur Verfügung stehende Zeit war regelmäßig zu kurz, um notwendige oder wünschenswerte Recherchen durchzuführen und sich gleichzeitig pädagogisch mit dem jeweiligen Thema zu beschäftigen. Dabei wurden die Durchführung des Projektes und die dabei ablaufenden Lernprozesse und probleme selbst pädagogisch reflektiert. Auf der inhaltlichen Seite bestand die Hauptschwierigkeit ....


(2) Der Fachbereich ernannte mich zum Beauftragten für Umweltbildung und Regionales Lernen. Parallel dazu wurde mein Kollege Christian Salzmann, Professor für Schulpädagogik und Initiator und wissenschaftlicher Betreuer des Lernstandortes Noller Schlucht zum Beauftragten für Regionales Lernen und Umweltbildung. Beide Funktionen ergänzen sich mit ihren unterschiedlichen Ansätzen und Handlungsfeldern komplementär.

(3) Dieser Begriff ist erst 1986 entstanden. Er wird – wie Umweltpädagogik  in der Einleitung und in meinem Schlußbeitrag als ein konzeptunabhängiger Begriff verwendet, der nur die pädagogische Beschäftigung mit Umweltthemen bezeichnet. Er ist also ein Oberbegriff gegenüber speziellen Konzepten wie Ökologisches Lernen, Umweltlernen, Umwelterziehung, Ökopädagogik u. a. und hat sich als solcher in der allgemeinen wissenschaftlichen und bildungspolitischen Diskussion in den letzten Jahren weitgehend durchgesetzt.

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Seite zuletzt geändert am 19.02.2017 18:40 Uhr