Gerhard Becker: seit 15.12.2015 nur noch digital erhältlich - inzwischen reduziert für 10 € | ||
Klappentext:Das pädagogische Konzept des Ökologischen Lernens entstand im Rahmen der sozialen Bewegungen der 70er und 80er Jahre und ist eine wichtige Wurzel der modernen Umweltbildung dar. Dieser Ansatz wurde auch vom Autor vertreten und in theoretischer und praktischer in Richtung einer modernen urbanen Umweltbildung und einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung weiterentwickelt. Die Auswahl von Aufsätzen des Autors aus den Jahren 1983 bis 1999 dokumentiert diese Entwicklung. Dabei werden Fragen der Naturphilosophie, der Ökoethik, der Bildungstheorie, des Verhältnisses von Kultur und Natur, der Naturwissenschaften, der Umweltgeschichte, der Stadt, der nachhaltigen Entwicklung und Agenda 21 unter pädagogischen Gesichtspunkten thematisiert und auf die Bereiche Universität, Schule, Fortbildung und Museum sowie auf den kommunalen Bereich angewendet und kritisch reflektiert. |
InhaltsverzeichnisEinleitung S. 7-10||Ökologisches LernenÖkologisches Lernen und Selbstbestimmung, S.11-24Probleme ökologischen Lehrens und Lernens an der Hochschule – Ein Erfahrungsbericht, S. 25ffNaturphilosophie und ÖkoethikNaturphilosophie und naturwissenschaftlicher Unterricht, S. 34-50Perspektiven einer sozialökologischen Ethik für Erziehung und Bildung, S. 51-78Bildungstheoretische und kulturelle OrientierungenNicht nur ökologische Akzente setzen. Bildungstheoretische Perspektiven angesichts der Ökologischen Krise, S. 81-92Ökologische Bildung? Zum Verhältnis von Kultur und Ökologie, S. 93-102MuseumspädagogikÖkologisch orientierte Bildung (auch) an Museen?S. 105-116Die Stadt – Auf den Spuren von Mensch und Natur, S. 117-118Ökologische Krise und Rolle der Technik als Herausforderung für die Bildungsaufgabe von Museen, S. 119-122Natur und Ökologie im Museum, S. 123-124Umweltbildung im Wattenmeerhaus, S. 125-128'Natur und GeschichteNaturwahrnehmung in der Stadt als historisch-ökologische Spurensuche, S. 131-158Zurück zur Natur in der Pädagogik? S. 157-164Sinnliche Naturwahrnehmung, Pädagogik und ökologische Urbanität, S. 165-174||Natur- und Umweltgeschichte von »unten«, S. 175-190Universitäre UmweltbildungFächerübergreifende Lehreraus- und Fortbildung als Voraussetzung schulischer Umweltbildung, S. 193-198Umweltpädagogische Lehrerbildung und lokale Vernetzung, S. 199-210Interdisziplinarität und Ganzheitlichkeit in der universitären Umweltbildung. Überlegungen und Perspektiven am Beispiel des Lehrerstudiums, S. 211-224Stadt und SchuleOffenes Curriculum Stadt als umweltpädagogische Perspektive, S. 227-234Öffnung von Schule und ökologische Stadtentwicklung, S. 235-246Bildung und NachhaltigkeitPerspektiven lokaler Umweltbildung im Kontext einer nachhaltigen Stadtentwicklung, S. 248-260Lokale Agenda 21: Aufgaben und Chancen für urbane Umweltbildung und Eine-Welt-Bildung, S. 261-276Städtische Umweltbildung zwischen urbaner Lebensqualität, umweltverträglichem Verhalten und Nachhaltigkeit, S.277-288Bildung für eine nachhaltige Entwicklung als Zukunftsperspektive der Umweltbildung, S. 289-298||Literaturliste des Autors und Quellennachweise 299ff |
Becker, Gerhard: Vom ökologischen Lernen zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. – Osnabrück: Universitäts-Verlag Rasch 2000. – 302 S., Abb., Tab. – ISBN 3-934005-44-6 (1)
Becker, Gerhard, Dorota Kuczia und Günter Terhalle (Hrsg.): Umweltbildung in Osnabrück. Entwicklung und Perspektiven. – Osnabrück: Universitäts-Verlag Rasch 2000. – 127 S., Abb. Tab. – ISBN 3-934005-38-1 (2)
Quelle: http://www.die-erde.de/2003-2Rezensionen2.pdf
Eigentlich handelt es sich um drei Werke, welche eindrücklich den zwanzigjährigen Hauptarbeitsschwerpunkt von Gerhard Becker, die Umweltbildung, dokumentieren und die der Hauptautor als Zwischenbilanz verstanden haben möchte. Zunächst geht es um die theoretische Fundierung umwelt-pädagogischer Perspektiven im Rahmen seiner Habilitationsschrift, die hier nicht vorliegt. In einer weiteren Publikation präsentiert der Autor einen Sammelband (1), in dem eine Auswahl aus seinen Aufsätzen zwischen 1983 und 1999 wiederveröffentlicht und in den jeweiligen Entstehungskontext gestellt wird. Hinzu kommt eine Darstellung der lokalen umweltpädagogischen Projektarbeit, die seit 1988 in Kooperation mit dem gemeinnützigen Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrück e.V. durchgeführt wird (2). Der Sammelband (1) gliedert sich in acht Abschnitte und thematisiert Fragen des Ökologischen Lernens, der Naturphilosophie und Ökoethik, der Bildungstheorie, des Verhältnisses von Natur und Kultur, der Naturwissenschaften, der Umweltgeschichte, der Stadt, der nachhaltigen Entwicklung und der Agenda 21 unter pädagogischen Gesichtspunkten. Die Themen werden auf die Bereiche Universität, Schule, Fortbildung und Museum sowie auf den kommunalen Bereich angewandt. Allein schon die Aufzählung verdeutlicht, wie breit das Arbeitsfeld von Becker angelegt ist. Es ist denn auch diese Breite, welche den Band in erster Linie als Nachschlagewerk äußerst wertvoll macht. Wünschte man sich als Leser so manche Straffung, stringentere Gliederung und weniger Redundanz – dies offenbart sich, wenn man das Buch in einem Zug durchliest –, überzeugen doch in den einzelnen Aufsätzen die theoretisch fundierten und plausiblen Argumentationen wie auch die zahlreichen konkreten Beispiele. Beide führen einem immer wieder vor Augen, dass der Autor sowohl kompetenter Theoretiker als auch erfahrener Praktiker ist. Eindrücklich belegt wird dies beispielsweise, wenn der Autor von seinen eigenen Versuchen mit ökologischen Projekten im Rahmen seiner Lehrtätigkeit berichtet, diese kritisch reflektiert und Schwierigkeiten und Grenzen offen darlegt. Als Konsequenz aus diesen Erfahrungen plädiert Becker für Prinzipien, die auf universitärer Ebene doch eher – positiv –überraschen: Projektorientierung, Bedürfnisorientierung (in Richtung Studierende), Offenheit der Lernprozesse, Inter- und Transdisziplinarität, ganzheitliche Praxisprojekte, Verknüpfung der ökologischen Betrachtung mit den individuellen Seiten der Lernenden usw. Der Band „Umweltbildung in Osnabrück“ (2)vermittelt einen Einblick in die konkrete Arbeit des entsprechenden Vereins. Diese reicht vom Aufbau eines umweltgeschichtlichen Archivs zur Stadt Osnabrück über die Erstellung didaktischer Materialien zu lokalen Themen, die Beratung und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern bis hin zu Ausstellungen, Publikationen und der Initiierung lokaler Vernetzung. Sind die dargestellten Aktivitäten zum Teil auch – zumindest aus geographischer Sicht – stark historisch ausgerichtet, lassen sich doch viele Erfahrungen für die Planung und Durchführung eigener Projekte gewinnbringend nutzen. Als besonders inspirierend erweisen sich die abschließenden Überlegungen Beckers zu den Zukunftsperspektiven der Umweltbildung in Osnabrück, die sich an den Konzepten der Nachhaltigkeit sowie der Lokalen Agenda 21 orientieren. Alles in allem seien die beiden Bände all jenen Personen, die sich mit Fragen der Umweltbildung beschäftigen, wärmstens empfohlen
Armin Rempfler (Luzern)